Der Spielplatz ist das wohl wichtigste Ausstattungsstück des kleinen Containerdorfs, das für Geflüchtete auf dem ehemaligen ASV-Gelände an der Obervielander Straße errichtet worden ist. In dem Übergangswohnheim leben laut Heimleiterin Maral Elmi-Sarabi 48 Kinder bis zu elf Jahren, ein Jugendlicher und 51 Erwachsene. „Schön, dass der Spielplatz gleich mitgebaut worden ist“, freute sich Michael Horn (Linke) am Montagabend in der Sitzung des Beirats Huchting angesichts dieser Zahlen.
31 Kinder sind zwei Jahre und jünger, elf im Kindergarten- und sechs im Grundschulalter. Es werde daran gearbeitet, die Kinder so schnell wie möglich auf den Besuch einer Kindertagesstätte oder einer Schule vorzubereiten. „Die Kinder sind der Behörde gemeldet. Ihre Namen stehen auf Wartelisten“, berichtete Elmi-Sarabi. Die Frage Heike Kretschmers (SPD), was außer Sprachkursen fehle, beantwortete die Wohnheimleiterin kurz und bündig: „Es fehlen immer Ehrenamtliche, die sich mit den Kindern beschäftigen.“
Wachdienst vor Ort
Auf das Containerdorf ist (wie berichtet) vor ziemlich genau einem Jahr ein Brandanschlag verübt worden. Die Täter sind noch nicht ermittelt. Zum Schutz der Bewohnerinnen und Bewohner ist laut Elmi-Sarabi rund um die Uhr ein Wachdienst vor Ort. Seit dem Brandanschlag habe es keine weiteren Vorfälle gegeben. „Von den Nachbarn hören wir, dass es bei uns sehr ruhig ist“, ergänzte sie. Das Wohnen in den Containern ist Kirsten Kreuzer von Immobilien Bremen zufolge auf fünf Jahre begrenzt. Doppelt so lange sollen Flüchtlinge in den Häusern auf dem Bolzplatz nebenan leben. In den Wohnungen, die für 280 Menschen genehmigt sind, sollen laut Kreuzer 250 Menschen ein Dach über dem Kopf finden. Die Wohnungen sollen ab April 2018 bezogen werden.
Bremen sind in diesem Jahr Kreuzers Bericht zufolge vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bisher 1013 Menschen zugewiesen worden. 2016 waren es 3160 Menschen und 2015, dem Jahr der großen Flüchtlingswelle, über 10 000 Flüchtlinge.
In Huchting gibt es laut Kreuzer 474 Plätze in Übergangswohnheimen. Bei voller Auslastung betrüge der Flüchtlingsanteil an der Gesamtbevölkerung 1,56 Prozent. „Huchting befindet sich im Mittelfeld. Es gibt Stadtteile mit höherem und mit niedrigerem Flüchtlingsanteil“, erläuterte die Vertreterin von Immobilien Bremen. Aktuell ist nicht einmal jeder zweite genehmigte Platz belegt.
Wegen laufenden Umbaus leben im Übergangswohnheim Wardamm, das einst auf 180 Plätze ausgelegt wurde, zurzeit 47 Personen. An der Huchtinger Heerstraße sind 62 Geflüchtete untergebracht. Dort gibt es 96 Plätze. Und an der Obervielander Straße sind 100 Personen einquartiert, wobei dort 115 unterkommen könnten. An der Obervielander Straße ist die genehmigte Kapazität von 224 Plätzen nie erreicht worden, weil beim Brandanschlag einige Container irreparabel beschädigt worden sind.