Schon in der vergangenen Sitzung des Bauausschusses des Beirates Östliche Vorstadt wurde mit Nachdruck die Forderung, unter anderem von der Landesvorstandssprecherin der Grünen, Alexandra Werwath, laut, Angsträume im Steintor besser auszuleuchten. Immer wieder Beschwerden hatte es aus der Linienstraße und dem ersten Teilstück des Fehrfeldes gegeben. Aber dunkel ist es auch in der Hollerstraße und Schmidtstraße. Hier soll sich im kommenden Jahr etwas tun. Im Sommer hatte Hellena Harttung, Leiterin des Ortsamtes Mitte/Östliche Vorstadt mit dem Amt für Straßen und Verkehr (ASV) und den Kontaktpolizisten eine Begehung unternommen, um die neuralgischen Stellen unter die Lupe zu nehmen.
In der letzten Bauausschusssitzung des Jahres konnte nun Vollzug gemeldet werden. Thomas Weirauch vom Erhaltungs-Management-System (EMS) des ASV stellte die Verbesserungen vor. Der Haupt-Fokus der ASV-Aktivitäten lag auf der Linienstraße und dem vorderen Teil des Fehrfelds. In der Linienstraße sind nun fünf Mastleuchten auf einer Straßenseite angebracht worden, im Fehrfeld wurden zwei Mastleuchten noch um eine zusätzliche ergänzt. Im Rahmen der anstehenden Kanalbauarbeiten in der Hollerstraße wird im kommenden Jahr ein neues Kabel verlegt, dass es ermöglicht, dass dort und in der Schmidtstraße zwei weitere Leuchten installiert werden können. In der Römerstraße, der Parallelstraße zur Bernhardstraße, sind bereits zwei zusätzliche Leuchten angebracht worden.
Peter Böhme (Linke) zitierte indes eine Anwohnerin des Fehrfelds, dass eine zu aggressive Beleuchtung nicht unbedingt zu einer friedlicheren Stimmung beitrage. Werde es zu hell, dann lade das zum Sitzen in den Hauseingängen und auch zum Dealen ein. Böhme: Die dadurch angeblich entstehende Sicherheit sei ein Trugschluss, Sicherheit könne nur durch entsprechende gesellschaftliche Bedingungen entstehen. Er plädierte erneut für die Sinnhaftigkeit eines Beleuchtungskonzeptes. Die von Böhme ins Spiel gebrachten historischen Seilleuchten seien allerdings ein kostspieliges Vergnügen, merkte Weirauch an. Während herkömmliche Leuchten zwischen 3000 und 4000 Euro kosteten, seien für eine Seilleuchte mal eben schnell zwischen 15.000 und 20.000 Euro fällig. Außerdem sei es in statischer Hinsicht nicht zuletzt für Hauseigentümer eine Herausforderung, diese Seilleuchten an den Häusern zu fixieren. Apropos: Böhme wollte unter dem Tagungsordnungspunkt Verschiedenes auch wissen, ob die Baumfällungen im Neuen Hulsberg-Viertel rechtens seien. Manuela Jagemann vom Ortsamt merkte an, dass die Bäume so lange wie möglich stehen blieben und je nach Baufortschritt gefällt werden würden, so wie es im Bebauungsplan vorgesehen sei. Zusätzlich zur bereits erteilten Fällgenehmigung werde jede Fällung vorab im Einzelfall noch einmal geprüft.
Für den vorderen Bereich des Fehrfelds betonte Weirauch, dass die Beleuchtungsmasten nicht etwa mit den hohen Flutlichtleuchten am Spielfeldrand während Fußballspielen zu vergleichen seien: "Da gibt es keinen Blendeffekt". Außerdem ließe sich die Lichtintensität von der SWB je nach Bedarf regeln, beispielsweise werde zwischen 22 und sechs Uhr morgens die LED-Beleuchtung um 50 Prozent heruntergedimmt. Auf dem Bahnhofsplatz habe die Polizei beispielsweise die Möglichkeit, diese neuralgische Stelle taghell zu beleuchten, auch wenn es zunächst Anlaufschwierigkeiten gegeben habe. Nach dem Wechsel des Anbieters sei das mittlerweile anders. Die von Böhme ins Spiel gebrachte "mitlaufende Beleuchtung" sieht Weirauch kritisch. Derartige Bewegungsmelder, die zudem noch relativ teuer seien, würden sich nur für Parks und abgelegenere Straßen eignen, die nicht so häufig frequentiert werden. Anderenfalls wäre die Anwohnerschaft durch den ständigen Blinkeffekt genervt.
Dass all das noch nicht reicht, darauf wies Alexandra Werwath hin. Die Landessprecherin der Grünen wollte wissen, welche Straßen grundsätzlich noch erleuchtet werden. Schon in der vorherigen Bauausschusssitzung hatte Werwath dunkle Straßen als Angsträume identifiziert.