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Studie der Uni Bremen Bremen hat den drittgrößten Weihnachtsmarkt Deutschlands

Jahrelang gaben die Veranstalter die Besucherzahlen des Weihnachtsmarktes mit 1,5 Millionen an. Nun liegt eine Studie vor, und man weiß: Es sind mehr als doppelt so viele.
10.11.2016, 19:49 Uhr
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Bremen hat den drittgrößten Weihnachtsmarkt Deutschlands
Von Kathrin Aldenhoff

Jahrelang gaben die Veranstalter die Besucherzahlen des Weihnachtsmarktes mit 1,5 Millionen an. Nun liegt eine Studie vor, und man weiß: Es sind mehr als doppelt so viele.

Die beiden Bremer Weihnachtsmärkte an der Schlachte und auf dem Marktplatz ziehen mehr als doppelt so viele Besucher an wie noch vor 15 Jahren. Und die geben den Bremer Weihnachtsmärkten Bestnoten. Das zeigt eine Studie, die die Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) am Freitag vorstellte.

Insgesamt 3,4 Millionen Besucher verzeichneten beide Märkte, damit landet Bremen hinter Köln und Stuttgart auf Platz drei der meist besuchten Weihnachtsmärkte Deutschlands. Mehr als die Hälfte der Besucher kommt aus Bremen. Einziger Kritikpunkt: Jedem fünften Besucher ist es zu voll.

"Wir wussten alle in den vergangenen Jahren, dass es voll ist und dass der Weihnachtsmarkt attraktiv ist. Nur haben wir dieses Bauchgefühl nicht validiert gekriegt", sagte Frank Thoss von der Handelskammer Bremen am Freitag. Nun sind die Ergebnisse da, das Bauchgefühl hat sich bestätigt. "Schlachtezauber und Weihnachtsmarkt sind ein enormer Wirtschaftsfaktor für die Stadt", sagte Peter Siemering, der Geschäftsführer der BTZ.

Aktuelle Besucherstudie

Zum ersten Mal seit 2001 haben die Wirtschaftsförderung Bremen, die Handelskammer, die BTZ, der Großmarkt und die Arbeitsgemeinschaft Bremer Märkte im vergangenen Jahr die Weihnachtsmarktbesucher gezählt. Die Besucherzählung vor 15 Jahren hatte 1,5 Millionen Besucher ergeben, den mittelalterlichen Schlachtezauber gab es damals noch gar nicht. Im vergangenen Jahr wurde dann die Universität Bremen beauftragt, für 13 000 Euro eine aktuelle Studie zu erstellen.

300 Stunden lang zählten Studenten die Besucher des Schlachtezaubers und des Weihnachtsmarkts und befragten 1355 dieser Besucher ausführlich, die Umfrage ist repräsentativ. Unter der Leitung von Ivo Mossig, Professor für Wirtschaftsgeographie, werteten die Wissenschaftler die Daten aus und prüften: Welche Wochentage sind die stärksten? Wie gefällt den Besuchern der BremerWeihnachtsmarkt? Und was mögen sie nicht, was vermissen sie vielleicht?

Beide Bremer Weihnachtsmärkte schneiden gut ab

Die erste Botschaft von Ivo Mossig lautet: Die Besucher bewerten Bremens Weihnachtsmärkte sehr positiv. 1348 Menschen vergaben Schulnoten, im Durchschnitt gaben sie dem Schlachtezauber die Note 1,7 und dem Weihnachtsmarkt rund ums Rathaus die Note 1,8. Die Note sechs vergab niemand, die fünf nur ein Besucher, für den Weihnachtsmarkt rund ums Rathaus. Die Studenten fragten auch, welche anderen Weihnachtsmärkte die Besucher kennen und welche ihnen am besten gefallen. "Bremenbraucht sich nicht zu verstecken", sagte Ivo Mossig. Die Befragten fanden nur die Weihnachtsmärkte in Köln, Braunschweig und Dresden schöner als den in Bremen.

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Weihnachtsmärkte inBremen ergänzen sich. Die meisten, die zum Schlachtezauber gehen, laufen dann auch noch über denWeihnachtsmarkt und umgekehrt. Das ist so gewollt: Ein Leucht-Schriftzug hängt zum Beispiel neben dem Schütting und weist den Weg zum Schlachtezauber, auch von der Schlachte zeigt eine Leuchtschrift den Weg zumWeihnachtsmarkt am Rathaus.

In Zukunft sollen sie noch besser miteinander verbunden sein: "Wir arbeiten weiter daran, die beiden Märkte in einem Rundlauf zu kombinieren. Das gelingt zunehmend", sagte Peter Siemering. Allerdings besser in Richtung Schlachte – den Weg über die Pieperstraße und die Lloydpassage finden weniger Besucher. Ein Befund der Studie wird vor allem den Einzelhandel freuen: Jeder fünfte Befragte verband seinen Besuch mit einem Einkaufsbummel durch die Geschäfte der Innenstadt.

Einigen Besuchern ist der Markt zu überfüllt

"Wir sind sehr stolz darauf, dass sich die Besucherzahlen so entwickelt haben", sagte Wolfgang Ahrens. Er ist Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Bremer Märkte. Um weiterhin Gäste anzulocken, setzt er auf Alleinstellungsmerkmale wie zum Beispiel Kunstaktionen. Mal wurde der Dom bunt angestrahlt, in diesem Jahr soll eine viereinhalb Meter große Leuchtfigur die Besucher unterhalten. Sie heißt Dundu und wird am 25. November und am 9. Dezember zwischen 18 und 20 Uhr über den Markt spazieren.

Ein wenig Kritik übten die Besucher auch: Jeder fünfte Befragte sagte, es sei ihm zu voll. "Da steckt ein Warnhinweis drin", sagte Ivo Mossig. "Zu hohe Besucherzahlen sind nicht erstrebenswert." 58 Befragte waren der Meinung, es gebe zu wenige öffentliche Toiletten. "Das ist das ganze Jahr über ein Problem", gab Peter Siemering zu. "Da muss Bremen nachbessern."

Obwohl es vielen schon zu voll ist, macht die BTZ weiter Werbung für den Weihnachtsmarkt: Zum Beispiel auf Taxen im niederländischen Groningen. Siemering stellt sich ein gezieltes Marketing vor, er will zum Beispiel Reisegruppen aus Nordrhein-Westfalen Anfang der Woche nach Bremenholen, denn dann ist es nicht so voll. So sollen Umsatz und Gästezahlen weiter steigen.

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