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Nils Mönkemeyer erklärt Bremer Schülern sein Instrument Ein Bratscher - gefeiert wie ein Popstar

Bremen. Für einen Tag geht Klassik-Star Nils Mönkemeyer wieder in die Schule. Der Bratscher zeigt Schülern der Oberschule am Barkhof sein Instrument. Sein Ziel: Kinder an klassische Musik heranzuführen. An diesem Vormittag hat er damit Erfolg.
28.02.2012, 15:00 Uhr
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Von Thomas Joppig

Bremen. Für einen Tag geht Klassik-Star Nils Mönkemeyer wieder in die Schule. Der Bratscher zeigt Schülern der Oberschule am Barkhof sein Instrument. Mönkemeyer ist Mitglied der Initiative „Rhapsody in School“. Deren Ziel ist es, Kinder an klassische Musik heranzuführen. An diesem Vormittag hat er damit Erfolg.

Wie kommt man als Musiker im Ausland klar? Wieviel verdient man eigentlich mit den Auftritten? Und warum ist die Musik manchmal ganz zart und leise und manchmal richtig wild und aufbrausend? Die Fünftklässler haben an diesem Vormittag viele neugierige Fragen.

Während Nils Mönkemeyer in der Aula vor den Kindern steht, hält er sein Instrument stets in der Hand und untermalt seine Erklärungen manchmal mit kurzen Klangsequenzen. "Einmal habe ich so kraftvoll gespielt, dass mir der Bogen aus der Hand flog und ins Publikum fiel", erinnert er sich. Die Schüler lachen. Mönkemeyer erzählt humorvoll und unprätentiös von seinem Leben als Musiker. Das kommt bei den Schülern gut an, konzentriert hören sie ihm zu und melden sich so oft, dass er am Ende der Unterrichtsstunde die Zahl die Fragen begrenzen muss. "So, fünf noch - und dann spiel' ich Euch was vor."

Begeisterung ist wichtiger als Coolness

Ob er seinem Instrument denn auch einen Namen gegeben habe, will ein Mädchen wissen. Mönkemeyer verneint das - macht aber nichtsdestoweniger klar, dass der Bratsche seine große musikalische Leidenschaft gehört. Während der Schulzeit habe er sich manchmal gefragt, ob das eigentlich cool sei, klassische Musik zu spielen. "Aber dann ist mir klar geworden, dass das eigentlich egal ist, solange es mir Spaß macht." Diese Haltung, so glaubt er, habe ihm dabei geholfen, die Musik zu seinem Beruf zu machen.  "Wenn man sich nicht ständig fragt, wie andere das finden, was man macht, wird man unverkrampfter, und dann gelingt einem vieles auch besser."

Mittlerweile ist der 33-Jährige ein international gefragter Könner seines Instruments. Bereits zweimal hat er den Echo-Klassik gewonnen, er hat einen Plattenvertrag bei Sony Classical, tritt mit renommierten Orchestern auf und hat eine Professur für Bratsche inne. In Bremen aufzutreten ist für ihn so etwas wie ein Heimspiel. Er ist in Ottersberg aufgewachsen, hat sein Musikstudium an der Bremer Hochschule für Künste begonnen und saß früher bei vielen Konzerten als Zuhörer in der Glocke.

Erstes Gastspiel in der Glocke

Nun steht er in dem Konzertsaal, den er schon als Jugendlicher bewundert hat, selbst auf der Bühne und tritt dort mit den Bremer Philharmonikern auf. Es ist sein erstes Gastspiel in der Glocke, für zwei Konzertabende ist er in die alte Heimat zurückgekehrt. "Das ist für mich etwas ganz Besonderes."

Doch vor seinem Konzert wird der 33-Jährige erstmal von den Schülern fast wie ein Popstar gefeiert. Viele bitten ihn um Autogramme, nachdem er ihnen ein Stück von Johann Sebastian Bach vorgespielt hat.  Nils Mönkemeyers Plan, Klassik in die Schule zu bringen - er ist an diesem Vormittag fraglos aufgegangen.

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