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Veranstaltung Wie sich Bremen auf Werders mögliche Aufstiegsfeier vorbereitet

Noch ist Werder nicht aufgestiegen, aber die Vorbereitungen für eine Feier auf dem Marktplatz laufen schon. Das Ordnungsamt hat zwei Termine reserviert, aber das mögliche Feier-Datum ist noch nicht geklärt
28.04.2022, 17:20 Uhr
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Von Mathias Sonnenberg und Björn Struß

Für die Anhänger von Werder Bremen ist der 31. Mai 2009 ein denkwürdiges Datum. An diesem Tag feierte der Verein mit dem Sieg im DFB-Pokal den letzten Titel auf dem Balkon des Bremer Rathauses. Es folgten sportlich magere Jahre, die im Bundesliga-Abstieg 2021 gipfelten. Jetzt aber ist der direkte Wiederaufstieg möglich. Und damit die Chance, wieder mal gemeinsam mit den Fans auf dem Marktplatz zu feiern. Der Bürgermeister schob das Thema an, bei Twitter schrieb er nach dem 4:1 bei Schalke 04: „Bisher hatte ich mir jeden Gedanken daran verkniffen, dass der Rathausbalkon unter Umständen mal wieder zum Einsatz kommen könnte. Das hat sich seit heute ein bisschen geändert." Würde Werder tatsächlich den Aufstieg auf dem Balkon feiern? Und wäre eine Feier überhaupt angebracht? Ein Überblick.

Wie ist der Stand?

Offiziell schweigt Werder zu der Frage, ob überhaupt gefeiert werden würde. Die Konzentration solle dem Aufstieg gelten und nicht einer möglichen Feier, heißt es. Aber natürlich laufen bereits Vorbereitungen für eine mögliche Feier. Auf Anfrage des WESER-KURIER bestätigt das Innenressort, dass der Marktplatz für den 15. und 16. Mai bereits für eine Aufstiegsparty geblockt ist. Weil der Aufstieg womöglich erst am 15. Mai feststeht, wäre auch eine kurzfristige Feier möglich. Das Ordnungsamt organisiere eine derartige Feier nicht, heißt es, sondern stelle im Rahmen einer auf Antrag zu erteilenden Sondernutzungserlaubnis die Fläche zur Verfügung. "Auf die Kurzfristigkeit eines solchen Verfahrens ist das Amt vorbereitet", erklärt das Innenressort und präzisiert: "Ein entscheidungsfähiger Antrag mit Sicherheitskonzept sollte eine Woche vor dem letzten Spieltag vorliegen."

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Wann würde überhaupt gefeiert werden?

Klar ist, dass am 15. Mai, also dem letzten Zweitliga-Spieltag, nicht auf dem Marktplatz gefeiert wird. Das hat Werder Bremen den Verantwortlichen im Rathaus bereits mitgeteilt. Begründung: Zeitmangel. Das Spiel gegen Regenburg ist erst gegen 17.20 Uhr vorbei, eine anschließende Feier auf dem Marktplatz wäre zeitlich schwer umsetzbar. Das Ordnungsamt favorisiert aber den 15. Mai. "Sicherlich ist eine Veranstaltung direkt am Spieltag leichter zu organisieren als am folgenden Werktag", teilt die Behörde mit. Zudem müsse immer damit gerechnet werden, dass Fans nach Spielende spontan durch die Stadt zum Rathaus ziehen. "Deshalb würde das Ordnungsamt eine Feierlichkeit am letzten Spieltag vorziehen", heißt es. Bei Werder und in der Senatskanzlei geht man trotzdem vom Montag, 16. Mai, für die Feier aus. Über eine Uhrzeit wurde noch nicht gesprochen.

Wird auch gefeiert, wenn Werder Zweiter wird?

Ob Meister oder Zweiter, das wäre für die Party egal. Es solle der Aufstieg gefeiert werden, heißt es in der Senatskanzlei und bei Werder. Der mögliche Meistertitel in der zweiten Liga wäre da nur das Sahnehäubchen. Allerdings wurde auch bei Werder intern diskutiert, ob der mögliche Wiederaufstieg denn nicht lediglich die Korrektur einer Fehlentwicklung sei und eigentlich kein Anlass für eine Rathausbalkon-Feier. Doch weil die Senatskanzlei schon vor Wochen angefragt und großes Interesse an einer Feier signalisiert hätte, habe man zugestimmt. Das Motto laute: Wer weiß, wann es wieder mal was zu feiern gibt?

Wie viele Menschen dürften auf den Marktplatz?

Bei den Werder-Feiern 2009 und 2004 war immer die Rede von 20.000 Fans. Laut Ordnungsamt wären in Abhängigkeit etwaiger Aufbauten wie einer Bühne oder Getränkeständen aber nur maximal rund 7000 Personen für den Marktplatz sowie etwa 14.000 für den Domshof zulässig.  

Ist ein Public Viewing auf dem Domshof für die Spiele in Aue (8. Mai) oder gegen Regensburg (15. Mai) geplant?

Derzeit nicht, sagt das Ordnungsamt. "Rechtlich ist das möglich, bislang wurde aber noch kein Antrag gestellt", heißt es auf Anfrage.

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Was sagt das Gesundheitsressort zu solch einer Großveranstaltung angesichts hoher Corona-Zahlen?

„Ich kann sehr gut verstehen, dass der Aufstieg von Werder Bremen für viele ein Grund zum Feiern wäre", sagt Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) – sei es am Stadion oder auch auf dem Marktplatz. Und weiter: "Auch wenn die großen Feiern unter freiem Himmel stattfinden werden, gibt es auch dort ein Infektionsrisiko. Ich empfehle deswegen allen, die an großen Feiern teilnehmen, sich durch eine Maske zu schützen oder sich in den Tagen nach der Feier besonders vorsichtig zu verhalten. Das kann zum Beispiel für einige Tage der Verzicht auf den Kontakt mit vulnerablen Gruppen sein oder der tägliche Schnell- oder Selbsttest.“

 

Wer zahlt die Feier?

Grundsätzlich gilt: Wer die Party ausrichtet, der zahlt auch. So war es bei den zurückliegenden Rathaus-Feiern von Werder, bei der stets die Senatskanzlei eingeladen hatte. Allerdings würden sich die Kosten im kleineren Rahmen bewegen, heißt es. Ein Sicherheitsdienst müsste bezahlt werden, Bier, Sekt und Häppchen ebenfalls.

Zur Sache

Becher-Sammelaktion wird fortgesetzt

2600 Euro für die Bremer Suppenengel: Diese Summe ist beim Heimspiel gegen Nürnberg durch Becherspenden der Fans zusammengekommen. Das Geld will die Hilfsinitiative für Bedürftige und Obdachlose in ihr Sonderprojekt für aus der Ukraine geflüchtete Menschen investieren und davon Lebensmittel für das Nationalgericht "Bortsch" kaufen, das mehrmals wöchentlich gekocht wird.

Die Spendenaktion hatte Werders Caterer Levy Restaurants anlässlich der Rückkehr zum Pfandsystem angeregt, und sie soll auch am Heimspiel gegen Kiel an diesem Freitag und beim Saisonfinale gegen Regensburg am 15. Mai fortgesetzt werden: Im Stadionumlauf werden neben den üblichen Tonnen, in die Fans ihre Getränkebecher (Wert ein Euro) werfen können, von den Suppenengeln zusätzlich auch "Spendenkisten" aufgestellt.

Auch in der kommenden Saison soll es bei verschiedenen Werder-Heimspielen nach Angaben von Björn Thies und Thorsten Lieder von Levy Restaurants Sammelaktionen für verschiedene soziale Projekte geben.

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