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Fünf Zentren in Bremen geplant Lücken bei der Hebammenversorgung – wo neue Anlaufstellen entstehen

Bei der Hebammenversorgung gibt es zwischen den Stadtteilen große Unterschiede: Zwei neue Hebammenzentren in unterversorgten Gebieten werden eröffnet. In Bremen-Nord an einem anderem Standort als geplant.
17.04.2023, 05:00 Uhr
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Lücken bei der Hebammenversorgung – wo neue Anlaufstellen entstehen
Von Sabine Doll

Vorsorge in der Schwangerschaft, Betreuung im Wochenbett, Beratung zu Fragen rund um Geburt und Nachsorge: In einigen Bremer Stadtteilen gibt es große Lücken bei der ambulanten Versorgung mit Hebammen. Diese sollen durch Hebammenzentren geschlossen werden. Inklusive Bremerhaven soll es künftig fünf Zentren im Land Bremen geben. Die erste Anlaufstelle hat im vergangenen Oktober in Osterholz eröffnet, eine zweite entsteht in Gröpelingen – offizieller Eröffnungstermin ist der 10. Mai. Der dritte Standort ist in Bremen-Nord geplant, ursprünglich war die Anlaufstelle in Blumenthal geplant. Am Dienstag hat der Senat einem Standortwechsel zugestimmt. Das Hebammenzentrum Bremen-Nord wird in Vegesack eröffnen, zu einem früheren Zeitpunkt als vorgesehen.

"Aktuell ergibt sich für den Aufbau eines Hebammenzentrums in Bremen-Nord eine in mehrfacher Hinsicht geeignete, ab dem 1. Juli 2023 nutzbare Möglichkeit. Eine bezugsfertige Arztpraxis wird aktuell zur Vermietung angeboten", heißt es in einer Vorlage für die Sitzung der Gesundheitsdeputation am kommenden Dienstag. Ursprünglich war Blumenthal als Standort für das Hebammenzentrum vorgesehen und eine Eröffnung spätestens in 2024.

Die Räume in Vegesack befinden sich laut dem Papier in einem Ärztezentrum am Beginn der Fußgängerzone. Die Lage sei nahe am Bahnhof und damit auch aus ganz Bremen-Nord gut erreichbar. Auch Bewohner der Grohner Düne hätten mit einer Strecke von etwa 500 Metern einen kurzen Weg zu dem Zentrum. Der Standort sei auch für die Akquise von freiberuflichen Hebammen von Vorteil, da auch sie von der zentralen verkehrsgünstigen Lage profitierten, heißt es.

Die Finanzierung ist laut der Vorlage gesichert: Für 2023 stünden in der entsprechenden Haushaltsstelle noch 210.000 Euro zur Verfügung. Mit dem Aufbau der Einrichtung im Bremer-Norden war zuvor bereits die Hans-Wendt-Stiftung beauftragt worden, die auch Trägerin des Hebammenzentrums in Osterholz ist. Die Hebammenzentren sollen Schwangeren und ihren Familien eine umfangreiche Versorgung und Beratung rund um Schwangerschaft, Geburt und Nachsorge bieten, dazu gehören auch Kursangebote. Geburten sind im Hebammenzentrum nicht möglich. 

Bundesweit fehlt es an Hebammen, in Kliniken und der ambulanten Versorgung zum Beispiel von Wöchnerinnen. Ein Gesundheitsberufe-Monitoring für das Land Bremen hatte bei der Nachsorge gravierende  Unterschiede zwischen den Stadtteilen gezeigt: In Gebieten wie Huchting, Woltmershausen, Strom, Seehausen, Osterholz und dem nördlichen Hemelingen hatten weniger als 45 Prozent der Frauen eine Nachsorgehebamme. In Gröpelingen/Häfen und Bremen-Norden waren es nur knapp mehr als 30 Prozent. In Horn-Lehe, Schwachhausen oder Oberneuland dagegen hatten zwischen 85 und 96 Prozent der Wöchnerinnen eine Nachsorgehebamme, heißt es in dem im Mai 2022 vorgestellten Bericht. In der zweiten Hälfte des kommenden Jahres sollen laut der Vorlage für die Deputationssitzung die Planungen für ein weiteres Hebammenzentrum in Bremerhaven beginnen.

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