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Neues Projekt in Bremen Kitas kämpfen gegen Lebensmittelverschwendung

Die Verbraucherzentrale Bremen hat in Zusammenarbeit mit der Bremischen Evangelischen Kirche ein Pilotprojekt initiiert, damit in Kindertagesstätten weniger Lebensmittel im Müll landen.
12.04.2022, 16:38 Uhr
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Kitas kämpfen gegen Lebensmittelverschwendung
Von Ulrike Troue

Immer noch landen viele Lebensmittel im Müll. Dabei zählt aus Sicht der Verbraucherzentrale jeder Beitrag, um diese Verschwendung einzuschränken. Sie hat nun in Zusammenarbeit mit der Bremischen Evangelischen Kirche für den Bereich Kindertagesstätten ein Pilotprojekt gestartet, um den wertschätzenden Umgang mit Lebensmitteln zu fördern und Kita-Küchen und Eltern aufzuzeigen, wie durch einfache Mittel weniger Abfälle anfallen. 

„Ein Drittel der weltweit produzierten Lebensmittel wird nicht von Menschen verzehrt, sondern landet im Müll, im Abwasser oder auf dem Kompost“, erklärt Bethel Yonas als Ansprechpartnerin für das Projekt bei der Bremer Verbraucherzentrale. Allein in Deutschland seien es zwölf Millionen Tonnen jährlich. Die junge Ökotrophologin aus der Neustadt ist durch ihre mehrjährige Erfahrung in der Gastronomie auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam geworden.

Einfach zu viel

Weil nur wenige Daten zu Lebensmittelabfällen in Kindertagesstätten vorliegen, hat  die Verbraucherzentrale Fördermittel aus der Nationalen Klimaschutzinitiative eingeworben. Ihr Ziel ist, das Thema Lebensmittelverschwendung auch in der Gemeinschaftsverpflegung zu verankern. 

Erste Messungen des Projekts "Mehrwertkonsum" in Nordrhein-Westfalen haben gezeigt, wie die Verbraucherzentrale weiter informiert, dass in Kitas im Durchschnitt 19 Prozent der produzierten Speisen im Müll landen. Die Spanne sei allerdings groß – fünf bis 56 Prozent, und die Ursachen seien unterschiedlich, je nach Rahmenbedingungen der Kitas.

Für das Pilotprojekt werde die BEK als Einrichtungsträger fünf Kitas für die Teilnahme auswählen, kündigt Bethel Yonas an. Nach einer für den 17. Mai in Findorff geplanten  Auftaktveranstaltung will sie mit einem kleinen Mitarbeiterteam in diesen Kitas ermitteln, wie groß die Menge der anfallenden Speisereste sind.

"Gemeinsam mit der Küchenleitung und den Mitarbeitenden werden wir die Abfälle wiegen und schauen, was vom Essen übrig bleibt", beschreibt die Fachkraft. Ob es sich um Tellerreste handelt oder zu große Mengen zubereitet wurden, davon lassen sich ihr zufolge Sparansätze ableiten. Zudem werde deutlich, was den Kindern offensichtlich nicht schmeckt.

Neue Konzepte

Im Anschluss an diese Ermittlungen sollen Konzepte mit den Küchenfachkräften erarbeitet werden, um die Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Darüber hinaus sind in dem vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz geförderten Projekt noch Gespräche und Aktionen mit den Eltern geplant.

„Ich finde es erschreckend, dass sehr viele Menschen auf dieser Welt hungern, während gleichzeitig extrem viele Lebensmittel vom Anfang bis zum Ende der Wertschöpfungskette im Müll landen“, erklärt Yonas. Für sie sei das sehr widersprüchlich. "Außerdem haben wir mit unserem Konsumverhalten einen großen Einfluss auf das Klima, weshalb es sinnvoll ist, Lebensmittelabfälle zu reduzieren", sagt die Ökotrophologin, die sich deshalb für eine höhere Wertschätzung von Lebensmitteln engagiert. „Ich bin davon überzeugt, dass wir durch kleine Verhaltensänderungen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können." ­
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