An den Ostertagen hat die Bremer Polizei zahlreiche Geschwindigkeitskontrollen im Stadtgebiet durchgeführt. Ein Fokus lag dabei auf der Überseestadt, die als Treffpunkt für Raser und Autoposer in den Mittelpunkt gerückt ist. Laut Polizei kamen bei den Kontrollen moderne Messtechnik, zivile Einsatzkräfte und Videofahrzeuge zum Einsatz. In der Nacht von Donnerstag auf Karfreitag wurden demnach mobile Teams vor allem im Bereich der Überseepromenade, der Konsul-Smidt-Straße und der Bremerhavener Straße eingesetzt.
Von den angekündigten Kontrollen ließen sich längst nicht alle Verkehrssünder abschrecken: Nach Polizeiangaben war von 120 überprüften Fahrzeugen fast die Hälfte zu schnell unterwegs. In zwölf Fällen waren die Verstöße so gravierend, dass Fahrverbote drohen. Besonders auf der Bremerhavener Straße wurden hohe Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt. Ein 19-jähriger Fahranfänger wurde den Angaben nach mit 159 km/h in einer 50er-Zone gemessen.
"Präsenz der Polizei zeigte Wirkung"
Am Karfreitag, der von einigen Autofahrern als "Carfreitag" begangen wird, setzte die Polizei ihre Kontrollen fort. Bei einem Besuch des WESER-KURIER am Freitagnachmittag hatte sich die Lage in der Überseestadt beruhigt. Die wenigen Autofahrer, die auf der Überseepromenade fuhren, waren allesamt im gemäßigten Tempo unterwegs. Auch auf dem Kommodore-Johnsen-Boulevard und in der Konsul-Smidt-Straße blieb es ruhig. Erfahrungsgemäß ist die problematische Szene allerdings auch überwiegend in den Abend- und Nachstunden unterwegs.
Stadtweit brachte der "Carfreitag" der Bremer Polizei jedoch viel Arbeit ein: 1595 Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden den Angaben nach an diesem Tag festgestellt. Laut Mitteilung der Spitzenreiter in Sachen Geschwindigkeitsübertretung: ein Fahrer, der im Industriehafen 42 km/h zu schnell fuhr. Ein weiterer Fall ereignete sich auf der Autobahn 270 in Richtung Blumenthal, wo ein 36-jähriger Fahrer mit 112 km/h statt der erlaubten 80 km/h unterwegs war. Einen gültigen Führerschein konnte er der Polizei zufolge nicht vorweisen.
Auch am Sonnabend und Sonntag fanden Kontrollen statt, in der Nacht zu Sonntag laut Polizeisprecher Nils Matthiesen auch wieder verstärkt in der Überseestadt. Ihm zufolge haben die Einsatzkräfte unter anderem zwei mündliche Verwarnungen ausgesprochen sowie drei Ordnungswidrigkeitenanzeigen gefertigt – wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen, unzulässigem Rechtsüberholen und einem qualifizierten Rotlichtverstoß.
"Fazit für die Überseestadt: Die Präsenz der Polizei zeigte Wirkung – massive oder auffällige Ansammlungen blieben aus. Einzelne Verstöße gab es dennoch", erklärt Matthiesen. Auffällig sei, dass die Verstöße "überwiegend nicht mit szenetypischen Fahrzeugen begangen" wurden. Bereits in ihrer Bilanz für den "Carfreitag" hatte die Polizei mitgeteilt, dass Verstöße im Zusammenhang mit baulich veränderten Fahrzeugen nicht festgestellt worden seien.