Die letzten Handgriffe am Saisonende und die ersten am Saisonanfang gelten den Eispuffern. Die Druckpolster entlang des Beckenrandes verhindern, dass bei einem allzu frostigen Winter eine Eisfläche Schäden am Becken verursacht. „Die kommen raus und dann wird das Wasser abgelassen“, sagt Patrick Eick, Leiter des Schloßparkbades. So beginnt jeder Frühjahrsputz in allen Bremer Bädern. Wobei der Ausdruck „Wasser ablassen“ ein falsches Bild erzeugt. „Da gibt‘s ja keinen Stöpsel in unseren Becken, das muss abgepumpt werden“, erläutert Eick. Das kann schon mal einige Tage dauern, denn zu schnell darf sich das Becken nicht leeren. Schließlich verschwinden mit dem Wasser einige Tonnen Gewicht und zu schneller Druckverlust beschädigt das Becken.
Überhaupt gilt der erste Blick dem Zustand des Beckens nach dem Winter, stets in der Hoffnung, keine Schäden zu entdecken. „Aber eigentlich machen wir die Bestandsaufnahme für anstehende Reparaturen immer schon im Herbst, nachdem die Freibäder geschlossen haben“, sagt Eick. Schließlich benötigen größere Ausbesserungsarbeiten einen gewissen Vorlauf, auch weil dafür externe Dienstleister anrücken. „Ist ja nicht so, dass wir die montags anrufen, und Dienstag sind die dann da.“
Enten nutzen Bäder als Winterquartier
In diesem Jahr sind im Schloßparkbad beispielsweise einige neue Kunststofffolien fällig, mit denen das ursprüngliche gekachelte Schwimmerbecken modernisiert wurde. Die müssen eigens angefertigt werden. Wo nichts auszubessern ist, wird das leere Becken von den Rückständen des Winters gereinigt. Ganz klassisch mit dem Schrubber wird dem Grünzeug zu Leibe gerückt, das sich ab Herbst bildet. „Dem Wasser wird für den Winter nichts zugesetzt, darum siedeln sich da Pflanzen an und darum können wir es im Frühjahr auch einfach in den Kanal abpumpen“, sagt Eick. Nicht selten machen sogar einige Enten die Freibäder immer zu ihrem Winterquartier.
Auch Ausbesserungsarbeiten an Pflasterungen und Spielgeräten sind Teil der Saisonvorbereitung.
Auch rund um die Becken herum ist Frühjahrsputz angesagt, im Grunde nicht anders als im heimischen Garten, nur im großen Stil: Fugen sind zu reinigen, Hecken zu beschneiden und Rasen auszubessern. Auf dem knapp vier Hektar großen Areal des Schloßparkbades ist ein eigener Gärtner ohnehin ganzjährig mit der Grünpflege ausgelastet.
Für die Schwimmmeister steht vor allem die Technik im Vordergrund: Die Filteranlagen der Umwälzpumpe benötigen ihre jährliche Grundreinigung und auch Pumpen und Kompressoren sind zu warten. Daran sind wiederum Dienstleister von Fachfirmen beteiligt.
Auch Eventplanung gehört zur Saisonvorbereitung
Und dann sind da noch die Umkleiden, Schränke und Schließfächer. „Werden auch komplett gereinigt, desinfiziert und wo nötig repariert“, sagt Eick. Sonderaufgaben ergänzen jedes Jahr die Liste: Mal ist der Sand auf den Spielplätzen zu tauschen, mal benötigen die Tischtennisplatten besondere Zuwendung. In diesem Jahr steht noch der Aufbau eines Kletterangebots auf dem Plan. Das soll ein wenig über die Demontage der in die Jahre gekommenen großen Wasserrutsche hinweghelfen. Einen Ersatz wird es in dieser Saison nicht mehr geben, denn solche Rutschen sind immer recht aufwendige Einzelanfertigungen. Erst in der Freibadsaison 2025 wird voraussichtlich die neue Riesenrutsche mit einer Länge von 84 Metern stehen.
Darum hat das Team um Eick diverse Events für diese Freibadsaison geplant, darunter Familientage, regelmäßige Poolgames mit Animation und einen Arschbomben-Contest. Als besonderes Highlight soll Ende Juli eine Caribbean Pool Party starten.
Die Kinderrutsche im Schlossparkbad benötig ebenfalls Zuwendung. Die große 80-Meter-Rutsche musste dagegen demontiert werden.
Dazu kommt der Ehrgeiz, in diesem Jahr ab 1. Mai mit allen Freibädern startklar zu sein. „Wann wir genau öffnen, hängt vom Wetter ab, aber wir gehen gewissermaßen in den Stand-by-Betrieb“, beschreibt es Eick. Sollte es im Mai bereits einige warme Tage geben, könnten einzelne Bäder umgehend öffnen. Und auch beim Saisonende hält man sich diesmal Verlängerungen bis weit in den September hinein offen, sodass auch noch mehrere Wochen nach Ende der Sommerferien Schwimmvergnügen unter freiem Himmel möglich wird, wenn die Temperaturen mitspielen sollten.
