Im Streit um die sogenannte Horner Spitze hat am Freitag Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf (Grüne) nachgelegt: „Ich bin irritiert darüber, dass bereits jetzt der Eindruck erweckt wird, die Bebauung sei beschlossen. Dem ist nicht so." Im Gewerbeentwicklungsplan stehe eindeutig, dass auf Basis der Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie die Entscheidung über eine mögliche Bebauung getroffen werden soll. Dies setze eine umfassende und gemeinsame Bewertung der Studienergebnisse durch die beteiligten Senatsressorts voraus. Diese Bewertung sei bisher nicht erfolgt.
Moosdorf reagiert auf Äußerungen von Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) und der SPD, die sich nach Veröffentlichung der Studie klar für die Umwandlung der Horner Spitze in ein Gewerbegebiet aussprechen, um den Technologiepark an der Uni zu erweitern. Vogt wertet die Haltung der Grünen als Bruch des Koalitionsvertrages: "Ich bin extrem verärgert." Für die SPD ist der Streit nach eigener Darstellung ein Fall für den Koalitionsausschuss.
Die Handelskammer betont, dass die Horner Spitze eine Gewerbefläche mit sehr hoher Wertschöpfung und Arbeitsplatzdichte wäre. Die bremische Wirtschaft habe kein Verständnis dafür, dass sich Teile der Regierungskoalition nicht mehr an den gemeinsamen Beschluss zur Bebauung des Gebiets gebunden fühlten. "Damit wird das Vertrauen in die Verlässlichkeit der Politik spürbar gestört", erklärt Kammer-Präses André Grobien.
Am Freitag wurde gegen die Bebauung der Horner Spitze vor der Bürgerschaft demonstriert. Teilgenommen haben nach Angaben der Veranstalter rund 400 Menschen.