In Bremen und umzu fahren Züge des Transdev-Konzerns nach dem Lokführer-Streik wieder an. Streikleiter Sebastian Rotter nannte die Maßnahme um 14.30 Uhr für beendet. "Der Streik ist beendet, die Beschäftigten nehmen wieder ihre Arbeit auf." Einschränkungen bei der Nordwestbahn werden laut Rotter allerdings noch die nächsten ein bis zwei Stunden bestehen. Bis tief in den Abend hinein könnte es zu Unregelmäßigkeiten im Zugverkehr kommen, so Rotter. Die Gewerkschaft der Lokführer (GDL) hatte nach gescheiterten Tarifverhandlungen mit der Transdev zum Streik aufgerufen. Der Ausstand lief seit 2.30 Uhr. Bestreikt wurden unter anderem die Nordwestbahn sowie der Ableger der Transdev in Hannover.
Betroffen waren vor allem die Linien der Nordwestbahn RE 18 (Wilhelmshaven - Oldenburg - Osnabrück), RB 58 (Bremen - Vechta - Osnabrück) und RB 59 (Esens - Wilhelmshaven) im Weser-Ems-Netz, sowie die Regio S-Bahn Linien RS 1 (Bremen-Farge - Bremen Hbf - Verden), RS 2 (Bremerhaven-Lehe - Bremen Hbf - Twistringen), RS 3 (Wilhelmshaven|Bad Zwischenahn - Oldenburg Hbf - Bremen Hbf), RS 4 (Nordenham - Hude - Bremen Hbf), RS 6 (Rotenburg (Wümme) - Verden (Aller)) und die RS 30 (Bad Zwischenahn - Oldenburg Hbf - Bremen Hbf). In der Region Hannover waren S-Bahnen, die von der Transdev betrieben werden, betroffen.
Verhandlungen zwischen Transdev und GDL abgebrochen
Hintergrund: Laut GDL lehnte die Transdev es in der zweiten Verhandlungsrunde ab, die Erhöhung der Tarife der Lokomotivführer, Zugbegleiter, Werkstattmitarbeiter und Disponenten des Unternehmens weiter zu verhandeln. Die Transdev beharre weiter auf das erste Angebot vom 18. September 2023, wie die GDL behauptet. Dieses beinhalte lediglich eine gestaffelte Entgelt- und Zulagenerhöhung von in Summe elf Prozent über eine Laufzeit von 24 Monaten, so die Gewerkschaft. Damit sei das Angebot von den geforderten 555 Euro Entgelt- beziehungsweise 25 Prozent Zulagenerhöhung über zwölf Monate Laufzeit weit entfernt.
"Es geht nicht nur um einen nachhaltigen Inflationsausgleich, sondern auch um eine Belastungssenkung für die GDL-Mitglieder im Schichtdienst", sagt GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky zu den gescheiterten Tarifverhandlungen. "Der Transdev-Konzern hat offensichtlich kein Interesse daran, schnell zu einem guten Tarifabschluss zu kommen", führt Weselsky aus und erklärt: "Dieses Verhalten wird nun mit Arbeitskampfmaßnahmen beantwortet, wofür die Arbeitgeberseite die volle Verantwortung trägt."