Die Stadt Bremen hat wegen einer anhaltend hohen Infektionsrate die Notbremse gezogen, ab kommendem Montag gelten wieder schärfere Corona-Regeln. Den dritten Tag in Folge liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert über der 100er-Marke, am Freitag übermittelte das Gesundheitsressort einen Wert von 109,8.
„Der Senat hat sich daher heute darüber verständigt, dass mit Wirkung ab Montag (29. März) die Allgemeinverfügung vom Ordnungsamt erlassen wird“, heißt es in einer Pressemitteilung des Gesundheitsressorts. „Damit folgt der Senat dem Beschluss der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten und der Bundeskanzlerin vom 22. März 2021, dass die Allgemeinverfügung am zweiten Werktag nach dem dreimaligen Überschreiten der Sieben-Tage-Inzidenz von 100 erlassen werden muss.“ Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hatte die Notbremse zuvor bereits in seiner Regierungserklärung angekündigt.
Für die Bürger bedeutet dies, dass einige der jüngsten Lockerungen nun wieder zurückgenommen werden. Stattdessen gelten ab Montag wieder schärfere Regeln in Bremen. So wird das Terminshopping wieder ausgesetzt, Museen, Kunsthallen, zoologische und botanische Gärten sowie Gedenkstätten werden für den Publikumsverkehr geschlossen. Sport im Freien ist nur noch allein, zu zweit oder mit Personen aus dem eigenen Haushalt erlaubt. Für Kinder gilt diese Regelung jedoch nicht: Sind sie nicht älter als 14 Jahre, dürfen sie weiterhin im Freien Sport mit bis zu 20 Personen zuzüglich zweier Trainer Sport machen. Sitzen Menschen aus mehr als zwei Haushalten gemeinsam in einem Fahrzeug, ist das Tragen einer medizinischen Mund-Nasen-Bedeckung für die Beifahrer verpflichtend. Nach Angaben des Gesundheitsressorts gilt die Verfügung bis zum 18. April.
Ebenfalls am Freitag startete die Kampagne „Bremen gegen Corona“ der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz. Unter dem Motto „Wir. Du. Alle. Jetzt mitmachen: Zeigen Sie Gesicht gegen Corona!“ hofft Claudia Bernhard auf eine rege Beteiligung der Bevölkerung. „Ich freue mich sehr, dass heute die Informationskampagne 'Bremen gegen Corona' startet. Wir möchten die Bremerinnen und Bremer mit dieser Kampagne auf möglichst vielen Wegen und Kanälen erreichen“, sagte die Senatorin. „Die Kampagne soll über Handlungsmöglichkeiten zur Bekämpfung der Pandemie informieren und zum Durchhalten motivieren.“
Künftig werden in Bremen und Bremerhaven Plakate auf das Projekt hinweisen, für Betriebe und Einrichtungen wird es ein Medienpaket geben, „mit dem ganz individuell gestaltete Beiträge zur Aktion umgesetzt werden können“, heißt es in einer Pressemitteilung. Nähere Informationen gibt es im Internet unter der Adresse www.bremen-gegen-corona.de.