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Kurzarbeit und offene Stellen Gastronomie auf der Suche nach Gästen und Gastgebern

Die Zahl der Arbeitslosen im Bundesland Bremen ist im Januar saisonbedingt gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ist allerdings ein deutlicher Rückgang festzustellen.
01.02.2022, 10:06 Uhr
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Gastronomie auf der Suche nach Gästen und Gastgebern
Von Florian Schwiegershausen

Die Gastrobranche in der Region sucht händeringend Beschäftigte. Das schlägt sich auch in der Statistik der Arbeitsagentur Bremen-Bremerhaven nieder. Danach ist die Zahl der offenen Stellen in diesem Bereich verglichen mit dem Vorjahresmonat um 200 Prozent gestiegen. Der Chef der Arbeitsagentur, Joachim Ossmann, sagte: „Wenn man mal schaut, bei wie vielen Betrieben ein Schild hängt 'Bedienung gesucht' oder 'Servicekraft gesucht', dann spiegelt sich das damit wider.“ Die Zunahme an freien Arbeitsplätzen sei spürbar.

Für zu besetzende Stellen fehlen die Fachkräfte

Auch im Handel werden weitere Beschäftigte gesucht. „Hier ist verglichen mit dem Vorjahresmonat die Zahl der  offenen Stellen um 100 Prozent gestiegen“, erläuterte Ossmann. Zudem suche eine ganze Reihe von Betrieben Fachkräfte. „Wir können die offenen Stellen bei Fachkräften nicht so gut besetzen – durch die Pandemie wurde dies verdeckt“, stellt der Chef der Arbeitsagentur fest.

Im Bezirk der Arbeitsagentur, zu dem Bremen, Bremerhaven und der Landkreis Osterholz gehören, gab es im Januar 8630 offene Stellen. Ein so hoher Wert wurde seit zehn Jahren nicht mehr registriert. Allein in der Stadt Bremen gab es im abgelaufenen Monat 6423 Angebote für einen Arbeitsplatz. Knapp 3600 dieser offenen Stellen sind schon länger als drei Monate unbesetzt. Damit wird ein Problem offensichtlich, das in Bremen und Bremerhaven seit mehreren Jahren besteht. Ossmann: „Es wird immer schwieriger offene Stellen zu besetzen, weil es mit der Passung der Arbeitslosen und diesen zu besetzenden Arbeitsplätzen nicht funktioniert.“ Es werden also andere Anforderungen und andere Berufe gesucht als die, die unter den Arbeitslosen mit ihren Profilen zu finden sind.

Arbeitslosenquote steigt nicht nur in Bremen

Das zeigt sich auch bei der Entwicklung der Statistik: Demnach erhöhte sich in Bremen die Arbeitslosenquote verglichen mit Dezember von 9,3 auf 9,7 Prozent. In Bremerhaven stieg sie im gleichen Zeitraum um 0,5 Punkte auf 13,2 Prozent. Der Chef der Bremer Arbeitsagentur begründete dies saisonal. Das sei auch in den vergangenen Jahren immer so gewesen. Verglichen mit den Vorjahren fiel der saisonale Anstieg diesmal jedoch niedriger aus. Außerdem sei man im Bezirk der Arbeitsagentur mit insgesamt 39.400 Arbeitslosen annähernd bei der Zahl von Januar 2020 vor der Pandemie. Ossmann blieb deshalb bei seiner Aussage, der durch die Pandemie ausgelöste Anstieg der Arbeitslosenzahlen sei überwunden. Das könne sich durch eine neue Corona-Variante allerdings wieder ändern. In Niedersachsen stieg die Arbeitslosenquote gegenüber dem Dezember von fünf Prozent auf 5,3 Prozent.

Einerseits suchen Hotels und Gastronomie Personal, gleichzeitig ist es aber auch die Branche, die am häufigsten Kurzarbeit angemeldet hat. Im Januar gab es 267 neue Anzeigen aus den Betrieben für voraussichtlich 6201 Beschäftigte. Im Dezember waren noch 154 Anzeigen für 2648 von Kurzarbeit betroffene Beschäftigte neu eingegangen.  Zum Vorjahr zeigt sich hier eine andere Dynamik:  Im Januar 2021 hatten 766 Unternehmen für maximal 9266 Personen Kurzarbeit neu angezeigt. „Der Anteil von Hotels und Gaststättenbetrieben bei der Kurzarbeit liegt mit 46 Prozent sehr hoch. Danach kommt der Handel mit 18 Prozent“, erläutert Ossmann. Mit dieser Entwicklung habe man gerechnet. Die Anzeigen bedeuteten aber noch nicht, dass die Betriebe ihre Mitarbeiter auch wirklich in Kurzarbeit schicken.

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