Der Bremer Architekt Hermann Brede ist tot. Wie der Architekturhistoriker Eberhard Syring mitteilt, starb Brede am 13. Dezember im Alter von 100 Jahren. Als seine erfolgreichste Zeit gelten die 1960er- und 1970er-Jahre. Zu Bredes bekanntesten Bauwerken zählen das Gymnasium in Lesum (heute Oberschule Lesum), die Kirche Ellener Brok und das Gemeindezentrum Oslebshausen. Als Vorsitzender des Bremer Landesverbands des Bundes Deutscher Architekten (BDA) trug Brede wesentlich dazu bei, 1974 den Bremer BDA-Preis aus der Taufe zu heben.
Syring zählt Brede zu jener Architektengeneration, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg ihre Ausbildung abschloss und schon bald frischen Wind ins Bremer Baugeschehen brachte. Dabei habe er im lebhaften Austausch mit jungen Kollegen wie Carsten Schröck, Hans Budde oder Hubert Behérycz gestanden. "Erste Wettbewerbserfolge in Bremen-Nord für die bauliche Fassung des Sedanplatzes und die St. Magni-Kirche kamen leider nicht zur Ausführung", sagt Syring. Von 1972 bis 1984 leitete Brede den Bremer BDA-Landesverband. Als der neue BDA-Preis 1974 erstmals vergeben wurde, ging er an ein Werk von Brede selbst – die Lesumer Schule. Seither würdigt der Preis im vierjährigen Turnus gute Architektur in Bremen und Bremerhaven.
Nach seinem Ausscheiden als BDA-Vorsitzender engagierte sich Brede im Wettbewerbsausschuss der Architektenkammer. Am 24. Februar konnte Brede noch seinen 100. Geburtstag feiern.