Der stadteigene Klinikkonzern Gesundheit Nord (Geno) will weitere Beschäftigte zum Wechsel in den öffentlichen Dienst bewegen und so zu Einsparungen kommen. Im Gespräch ist gegenwärtig eine Größenordnung von etwa 50 Personen. In Senatskreisen gab es Überlegungen zu einer deutlich größeren Zahl, doch diese Pläne haben sich vorerst zerschlagen.
Mit der Weitervermittlung überzähligen Personals in die senatorischen Behörden hat die Geno in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht. Zwischen 2013 und 2017 baute die Gesundheit Nord im Rahmen eines damals aufgesetzten Sanierungsprogramms rund 130 Stellen in den patientenfernen Bereichen ab, 48 davon durch einen Wechsel der Betroffenen in den öffentlichen Dienst. Dies geschah mit dem ausdrücklichen Einverständnis des Geno-Betriebsrats. Mit insgesamt 160 Beschäftigten wurden damals Beratungsgespräche geführt – kann sich der Mitarbeiter einen Wechsel in den öffentlichen Dienst vorstellen? Und wenn ja: wohin? Interessierte konnten sich über Hospitationen an möglichen neuen Arbeitsplätzen ein Bild davon machen, ob diese ihren Vorstellungen entsprachen.
Die meisten Wechselwilligen zog es damals zur Performa Nord. Dieser landeseigene Betrieb erbringt unter anderem Personal- und Verwaltungs- dienstleistungen für öffentliche Verwaltungen, nicht nur für die bremischen. Mit ihren Kenntnissen in der Gehalts- beziehungsweise Finanzbuchhaltung waren offenbar viele Geno-Leute gut für einen Einsatz bei der Performa Nord vorbereitet.
Nun soll es beim Klinikkonzern einen weiteren Versuch geben, Personal bei der Stadt unterzubringen. Hintergrund ist der Plan der Geschäftsleitung, in allen Bereichen mit Ausnahme der Pflege bis Ende 2024 die Zahl der Arbeitsplätze um 440 zu reduzieren. "Die Gesundheit Nord steht vor der Herausforderung, in den kommenden Jahren auch im Verwaltungsbereich Personal abbauen zu müssen", bestätigt Geno-Sprecherin Karen Matiszick. "Insofern begrüßen wir natürlich grundsätzlich die Möglichkeit, unseren Beschäftigten einen Wechsel in die Behörden anbieten zu können, in denen Fachkräfte gesucht werden." Noch könne man sich aber nicht zu Details äußern. Es stünden Gespräche mit dem Finanzsenator aus.
Nach Informationen des WESER-KURIER gab es im Haus von Senator Dietmar Strehl (Grüne) Überlegungen zu einer Übernahme von Geno-Personal in deutlich größerem Umfang. Die Rede ist von mehreren hundert Beschäftigten. Für diesen Zweck sollte eine sogenannte Transfergesellschaft gegründet werden, die für die Weiterqualifizierung und schließliche Überleitung der betroffenen Geno-Mitarbeiter auf neue Arbeitsplätze zuständig gewesen wäre. Eine solche große Lösung wurde auf der Leitungsebene der Finanzbehörde offenbar strittig diskutiert und dann vorerst ad acta gelegt. Es bleibt deshalb zunächst bei den maximal 50 Beschäftigten, für die neue Jobs in außerhalb des Klinikkonzerns gefunden werden sollen.