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Personallage an Bremer Schulen Mathelehrer dringend gesucht

Im Vergleich zum Schuljahr 2020/21 gibt es aktuell knapp 50 Pädagogen mehr an den Bremer Schulen. In einzelnen Fächern herrscht aber weiter Lehrermangel.
07.11.2021, 15:00 Uhr
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Mathelehrer dringend gesucht
Von Jürgen Theiner

Wie sieht es im laufenden Schuljahr mit der Lehrkräfteversorgung an den Bremer Bildungseinrichtungen aus? Die Bildungsbehörde hat mit einem ausführlichen Bericht auf eine entsprechende parlamentarische Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion reagiert. Wichtigste Erkenntnis: Insgesamt hat sich die Personalausstattung verbessert, gleichwohl gibt es immer noch Mangelfächer wie Mathematik oder Sport. Und nach wie vor muss eine Reihe von Schulen ohne Sozialarbeiter auskommen. Im Einzelnen gibt der Bericht Aufschluss zu folgenden Fragen:

Welche Veränderungen gibt es gegenüber dem Vorjahr?

Im Vergleich zum Schuljahr 2020/21 verzeichneten die Bremer Schulen 223 Zugänge und 175 Abgänge von Pädagogen. Ein besonders starkes Plus konnten dabei die Oberschulen verbuchen, auch die Grundschulkollegien wuchsen. Wenig Bewegung gab es bei den Berufsbildenden Schulen, die Gymnasien mussten Einbußen bei der Lehrerversorgung hinnehmen (17 Zugänge, 27 Abgänge von Pädagogen). Die Gesamtzahl der unbesetzten Stellen liegt über alle Schulformen hinweg aktuell bei 75,6 Vollzeitstellen.

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Wie viele Hilfskräfte sind an den Schulen tätig?

Um den Bedarf zu decken, beschäftigt die Schulbehörde auch Lehramtsstudenten. Derzeit sind es 78 Teilnehmer von Masterstudiengängen, die im Umfang von fast 1500 Wochenstunden unterrichten. In noch größerem Umfang sind Bachelor-Studenten an Schulen tätig, nämlich 416. Sie sichern gut 4000 Wochenstunden an den Schulen der Stadtgemeinde. Anders als die Bremer Bildungsbehörde greift der Bremerhavener Magistrat nicht auf Bachelor-Studenten zurück. Sie besitzen noch keinen qualifizierenden Abschluss.

Wo gibt es bereits Doppelbesetzungen in den Klassen?

In der bildungspolitischen Diskussion wird – insbesondere für Schulen in sozial schwierigem Umfeld – der Einsatz von zwei Lehrkräften pro Klasse für sinnvoll gehalten. Die entsprechenden Richtlinien der Bremer Bildungsbehörde sehen solche Tandems jedoch bisher nicht vor. In Einzelfällen werden die Lehrer von pädagogischen Unterstützungs- und Betreuungskräften begleitet. Für das laufende Haushaltsjahr hatte der Senat erstmals Geld für 15 Tandem-Vollzeitstellen an Grundschulen bereitgestellt. Die notwendigen Vorarbeiten in der Bildungsbehörde sind abgeschlossen, "sodass die Umsetzung angegangen werden kann", heißt es in der Senatsantwort auf die CDU-Anfrage. In der Finanzplanung für 2022/23 sind bisher keine weiteren Mittel für den Ausbau der Doppelbesetzung vorgesehen.

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Wie steht es um die Schulsozialarbeit?

In den Haushaltsjahren 2020/21 hatte der Senat 40 zusätzliche Stellen finanziert. Inzwischen sind 159 Schulsozialarbeiter an Bremer Bildungseinrichtungen tätig, vor allem in Schulen, deren soziales Umfeld schwierig ist. Schulen in besonders problematischen Einzugsbereichen (Sozialstufe 5) sind bereits mit zwei Planstellen ausgestattet. 21 Grund- und elf weiterführende Schulen der Sozialstufe 1 müssen bis auf Weiteres ohne Sozialarbeiter auskommen. "Eine konkrete Festlegung für eine Ausweitung der Schulsozialarbeit auf diese Schulen gibt es derzeit nicht", ist in dem Senatspapier zu lesen.

Welche Mangelfächer gibt es?

Im Grundschulbereich ist das Personal insbesondere in den Fächern Musik, Sport und Mathematik knapp. Mathelehrer fehlen auch in der Sekundarstufe, Gleiches gilt für Pädagogen, die Sport, Physik oder Chemie unterrichten.

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