Der Spanischkurs für Einsteiger? Oder doch das vertiefende Einarbeiten in ein Computerprogramm? „Die erste Adresse für Weiterbildung in Bremen“ – so lautet das Motto der Volkshochschule (VHS). Wie die Institution es schaffen möchte, im Laufe der Zeit für alle Menschen relevant zu bleiben, weiß Ralf Perplies, Direktor der Bremer VHS. Die Zielgruppe des Hauses soll dabei möglichst breit gefasst werden: „Wir sind für alle Personen der Stadtgesellschaft da“, sagt Perplies.
Unterschiedliche Menschen öffnen die Türen der VHS: Zum einen gebe es da das Publikum, das freiwillig zu Angeboten komme. Es gebe aber auch Menschen, die zum Beispiel verpflichtende Deutschkurse als Teil von Integrationskursen besuchen, schildert der Direktor. „In vielen Kursen haben wir eine absolute Durchmischung, sowohl akademisch als auch sozial.“ Zwar werde vielen das Angebot im Haus zugänglich gemacht, doch auch finanzielle Hürden könnten Menschen vom Besuch abhalten: „Wir haben eine ganze Reihe an Ermäßigungsstrukturen, um ein Programm für unterschiedliche Geldbeutel zu ermöglichen.“
Neben „Dauerbrennern“ wie Sprachkursen versuche das Haus, das Angebot so attraktiv zu gestalten, dass für alle etwas Interessantes dabei ist: „Wir schauen stetig, wie die Kurse angenommen werden und was wir verbessern können.“
Politische Bildung mit aktuellen Themen
Im Bereich der politischen Bildung möchte die VHS beispielsweise mit aktuellen Themen den Nerv der Kunden treffen. Auch wenn die VHS das Ziel verfolge, möglichst alle Menschen mit einem Angebot zu versorgen, sei die selbst gestellte Aufgabe nicht unbedingt erfüllbar: „Wir starten nun mit Milieustudien, um zu herauszufinden, was fehlt.“ In diesem Rahmen möchte das Haus einen Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern aufbauen, bei dem die Menschen äußern könnten, was sie sich für Kurse wünschen. Das sei organisatorisch herausfordernd, weshalb man den Weg über große Unternehmen suche, die das Anliegen weiterreichen.
„Deutsch als Fremdsprache“ macht den größten Teil des Kursangebotes an der Bremer VHS aus. Zuwanderung zu begleiten sei „absolut“ auch eine dauerhafte Aufgabe der VHS. „Wir Volkshochschulen unterstützen eine kulturelle und sprachliche Integration.“ Das sei aber nicht die einzige, sondern eine Aufgabe von vielen: Die VHS sei immer mit ihren Dozenten im Gespräch und fordere die Kolleginnen und Kollegen aus den Fachbereichen auf, nach neuen Trends zu schauen.
Mit Themen wie zum Beispiel künstliche Intelligenz soll auch eine jüngere Zielgruppe erreicht werden. „Und dann schaut man, wer das machen kann“, sagt Perplies. Dabei kämen viele verschiedene Vorschläge heraus – so viele, dass mehr als 700 freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter engagiert werden müssen, um die verschiedenen Themen abzudecken.