Auf die Plätze, fertig, los: In der Stadt läuft in den Tagen vom 17. bis 24. Juli der „Kippen-Marathon". Die Bremer Stadtreinigung (DBS), das Meeresschutzbüro des Bund e. V. und die Initiative „Clean up your City Bremen“ rufen dazu auf, eine Woche lang um die Wette Zigarettenstummel zu sammeln, die hingeworfen wurden, wo sie nicht hingehören: auf Straßen und Plätzen, ins Begleitgrün, rund um Sitzbänke – kurz: überall dort, wo sich Menschen im öffentlichen Raum aufhalten. Auch im Bremer Westen haben sich Teams formiert. Diejenige Stadtteil-Gruppe, die die gewichtigste Stummel-Ernte einfährt, wird mit einem Preisgeld von 3000 Euro für einen gemeinnützigen Zweck ihrer Wahl belohnt. Die Initiatoren erhoffen sich von der Aktion nicht nur ein kurzfristiges Großreinemachen. Sie wünschen sich vor allem einen nachhaltigen Lerneffekt, um ein großes Umweltproblem in den Griff zu bekommen.
Für den „Kippen-Marathon“ sind bei der DBS Anmeldungen aus zehn Bremer Stadtteilen eingegangen. Für Team Walle tritt federführend der Martinsclub an. Das Freizi Oslebshausen leitet das Gröpelinger Team. In Findorff haben sich der Verein der Findorffer Geschäftsleute, die Klimazone e. V. und die Findorffer Aktiven von Clean up your City zusammengetan und die Aktion mit besonderem Ehrgeiz vorbereitet. Ihr Ziel ist es, das Preisgeld zur Unterstützung der Sportgemeinschaft Findorff zu sichern. Über Sticker, Flyer, Plakate und in den sozialen Netzwerken wird bereits kräftig um die Aktivierung möglichst vieler helfender Hände im Stadtteil geworben.
Im Klimacafé 146 an der Münchener Straße beginnen die Vorbereitungen bereits am Freitag, 16. Juli. Zwischen 15.30 und 17.30 Uhr lädt die Klimazone Findorff Kinder und Erwachsene zum Basteln und Gestalten von „Kippen-Engeln“ ein - Upcycling-Aschenbecher, die aus Tetra-Packs gefertigt werden. Wer mitmachen möchte, sollte eigene leere und gereinigte Tetra-Packs mitbringen. Kippen-Engel aus leeren Schraubgläschen werden am Dienstag, 20. Juli, 15.30 bis 17 Uhr im Klimacafé gefertigt. Mitzubringen sind saubere Gläschen, Pinsel und Farbe werden gestellt. Das große gemeinsame Findorffer „Clean Up“ soll am Dienstag, 20. Juli, 17.45 Uhr, auf dem Platz vor der Jan-Reiners-Lok starten. Es kann aber auch während der Aktionswoche auf eigene Faust gesammelt werden.
Bei der Bremer Stadtreinigung (DBS) ist man schon jetzt „absolut begeistert“ über das Echo, das die Aktionswoche in den Stadtteilen erzeugt hat, sagt Sprecherin Lena Endelmann. „Mit einer so hohen Bereitschaft hatten wir in der kurzen Zeit nicht gerechnet. Aber das zeigt auch deutlich, wie viele Bremerinnen und Bremer sich aktiv für eine saubere und lebenswerte Stadt engagieren.“ Die gesammelten Zigarettenkippen landen nicht auf dem Müll, sondern werden restlos verwertet: Der gemeinnützige Kölner Verein Toba Cycle hat eine Methode entwickelt, Zigarettenkippen unter Zusatz von Kunststoff zu einem spritzfähigen Granulat zu verarbeiten. Aus der Masse werden Taschenaschenbecher und Sammelbehälter produziert, die nach Angaben des Unternehmens wiederum ebenfalls vollständig recycelt werden können. Für den Bremer Kippen-Marathon stellt Toba Cycle sowohl seine kostenlosen Container zur Verfügung, als auch Taschenaschenbecher, die die Aktiven an Raucherinnen und Raucher in ihrem Stadtteil verteilen können.
Die Problematik liegt für die Initiatoren vor aller Augen auf der Straße. Laut DBS sind Zigaretten die größten Verschmutzer in der Stadt: Achtlos weggeworfene Kippen haben einen Anteil von 30 bis 40 Prozent am sogenannten „Streumüll“, und schaden mit ihren Giftstoffen Natur, Tieren und in letzter Konsequenz auch den Menschen.
Alle teilnehmenden Stadtteile, die jeweiligen Sammelstellen und Öffnungszeiten sowie weitere Informationen zum Hintergrund der Aktion: www.die-bremer-stadtreinigung.de/kippen. Zum Kippen-Recycling des Vereins Toba Cycle: https://tobacycle.de.