Für einen Wasserschaden kann niemand etwas. In Ordnung, doch so ganz stimmt das nicht: Wenn hinter dem Stromausfall auf der Bürgerweide menschliches Versagen steckt, und danach sieht es aus, dann gibt es einen Urheber. Aber wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Die Frage ist deshalb, wie man vorbereitet ist und wie die Verantwortlichen mit dem Problem umgehen.
Dass der Zirkus Roncalli, ein Unternehmen mit überregionaler Strahlkraft, für die gesamte Spielzeit über einen Stromgenerator versorgt werden muss, ist peinlich genug. Vom 11. April an könnte es aber noch peinlicher werden, wenn es nicht gelingt, den Schaden bis zum Start der Osterwiese zu beheben.
Die Aussagen dazu lassen Böses erahnen. Erstens befindet man sich nach Auskunft der Messegesellschaft auch vier Wochen nach dem Auftreten des Wasserschadens im Trafohaus in der Prüfung. Zweitens mögen SWB und Messegesellschaft zum jetzigen Zeitpunkt keine Garantie abgeben, dass im April für Breakdancer und Kettenkarussell wieder Strom aus der Dose kommt.
Auf alle Fälle geht es nicht, wie in den vergangenen vier Wochen, in aller Stille an einer Lösung zu arbeiten. Den Schaustellern gegenüber muss vielmehr klar kommuniziert werden, worauf sie sich im Zweifelsfall einzustellen haben. Dann nämlich, wenn es mit der versprochenen „schnellstmöglichen Reparatur“ nicht klappt.
Schließlich geht es um ein Volksfest, zu dem rund 500.000 Besucher aus Bremen und der Region erwartet werden. Das ist mehr als nur die „kleine Schwester“ des Freimarkts. Und vielleicht erst Ende März hektisch nach einer Alternative zu suchen, könnte ein wenig spät sein.
Zweitens muss selbstverständlich sein, dass aus dem Fehler gelernt und eine Wiederholung für die Zukunft ausgeschlossen wird. Es kann nicht sein, dass durch eine vermeintliche Banalität, wie sie ein geöffneter Schieber darstellt, ohne Warnung oder Sicherung ein solcher Schaden entsteht. Dass das Malheur mehr als vier Monate vor der Osterwiese passiert ist, erweist sich so gesehen noch als Glück im Unglück. Zwei Wochen vor dem Aufbau der mehr als 30 Fahrgeschäfte plus Gastronomie wären die Chancen für eine Reaktion wohl deutlich geringer ausgefallen.