Am 26. September wählen auch die Bremer und Bremerinnen einen neuen Bundestag. Zeit für einen Blick zurück auf die Bundestagswahl 2017: Welche Partei konnte in welchen Ortsteilen in Bremen die Wähler überzeugen? Wo schnitten SPD, CDU, Grüne, Linke, FDP und AfD am besten und schlechtesten ab? Insgesamt waren vor vier Jahren 474.151 Menschen im kleinsten Bundesland wahlberechtigt, 335.919 machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Die Wahlbeteiligung lag damit bei 70,8 Prozent, was nach Sachsen-Anhalt der geringste Wert unter den Bundesländern war.
Die Wahlgewinner in den Bremer Ortsteilen (Zweitstimmen)
Die SPD konnte bei den Zweitstimmen die meisten Viertel für sich entscheiden. 48 Ortsteile gingen an die Sozialdemokraten. Die Partei fand am meisten Wähler im Bremer Norden, Walle, Huchting, Hemelingen und Osterholz. Das stärkste Ergebnis erreichte die SPD mit 35,6 Prozent im Ortsteil Gröpelingen.
Vor allem in den wohlhabenderen Stadtteilen Borgfeld, Oberneuland oder Schwachhausen wurde die CDU die stärkste Kraft (insgesamt in 28 Ortsteilen). Fast 50 Prozent erreichte die Partei im Blockland, wobei hier generell wegen der geringen Einwohnerzahl wenige Stimmen den Ausschlag geben.
Die dritte Partei, die einzelne Abschnitte für sich entscheiden konnte, war die Linke. In insgesamt acht Ortsteilen überzeugte sie die meisten Wähler. Besonders in der Innenstadt und der Neustadt war dies der Fall. Im Steintor gaben 30,6 Prozent der Wähler der Partei ihre Stimme.
Stark umkämpft waren dabei Rekum, Vegesack, Lesum, Weidedamm, Gartenstadt Vahr, Peterswerder, Kirchhuchting, Südervorstadt und Hohentor. In diesen Ortsteilen lag der Abstand zwischen Erst- und Zweitplatziertem unter einem Prozentpunkt. In Rekum erreichte die CDU genau eine Stimme mehr als die SPD, in Peterswerder entschied die Linke mit vier Stimmen mehr den Ortsteil vor der SPD für sich.
Die Partei-Hochburgen in Bremen (Zweitstimmen)
Während die SPD vor allem im Norden und Südosten und die CDU in den Randgebieten viele Wähler fand, sammelten die Grünen besonders in der Innenstadt viele Stimmen ein. Die stärksten Ergebnisse erreichte die Partei ähnlich wie die Linke im Viertel. Im Fesenfeld fuhren die Grünen mit 24 Prozent der Stimmen ihr bestes Ergebnis ein.
Die FDP wurde vor allem in den wohlhabenderen Ortsteilen wie Oberneuland oder Borgfeld gewählt. In der Überseestadt gaben 20,7 Prozent der Wähler ihre Stimme der FDP. Weniger gut lief es im Bremer Norden und auch in Teilen der Innenstadt und im Südosten.
2017 zog die AfD erstmals in den Deutschen Bundestag ein. In Bremen erreichte die Partei 10 Prozent. Sie war besonders im Bremer Norden und Teilen von Gröpelingen und Walle erfolgreich. Im Waller Ortsteil Hohweg wählten 18,3 Prozent die AfD. Nur wenige Wähler in der Innenstadt, Oberneuland oder Borgfeld entschieden sich für die Partei.
Endergebnis aus dem Jahr 2017 im Land Bremen
Sowohl bei den Zweit- als auch bei den Erststimmen lag 2017 die SPD in Bremen vorn. Der Abstand zur CDU war aber gerade bei den Zweitstimmen gering – im Wahlkreis Bremen I lag die CDU sogar leicht vorn.
Sarah Ryglewski (SPD) setzte sich mit 30 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis Bremen I gegen Elisabeth Motschmann (CDU, 24,2 Prozent) durch und zog direkt in den Bundestag ein. Auch im zweiten Wahlkreis Bremen II - Bremerhaven gewann die SPD: Uwe Schmidt sicherte sich das Direktmandat vor Else Hornhues (CDU, 25 Prozent). Sowohl Schmidt als auch Ryglewski stellen sich am 26. September erneut zur Wahl.