Zwischen der AfD und den Unternehmen rund um den Hochbunker an der Hans-Böckler-Straße bestehen keinerlei Kontakte: Darauf hat nun ausdrücklich Martin Otholt, Vorstand der SVG, hingewiesen. „Von unserer Seite hat es keinerlei Kontaktaufnahme zur AfD oder Mitgliedern der AfD gegeben“, teilt Otholt mit und betont: „Eine Verbindung der SVG zur AfD gibt es nicht, hat es nie gegeben und wird es auch nicht geben.“ Seines Wissens habe sich auch kein anderer Nachbarbetrieb an die Partei gewandt.
Erhebliche Verstöße
Anlass für diese Aussagen ist die Stadtteil-Kurier-Berichterstattung von einer Sitzung des Fachausschusses „Überseestadt, Wirtschaft und Arbeit“ des Waller Beirats am 15. März. Während der Sitzung hatte das Waller Beiratsmitglied Gerald Höns (AfD) erklärt, an ihn hätten sich Anlieger gewandt, die gegen eine Ansiedelung der Kulturinitiative „Zuckerwerk“ im Bunker seien und bei den anderen Parteien damit kein Gehör gefunden hätten. Dies stimme nicht, unterstreicht nun Martin Otholt: „Richtig ist, dass wir auf der Einwohnerversammlung und gegenüber der dem Senator für Umwelt, Bau und Verkehr unseren Einwendungen und Bedenken vorgetragen haben und auch eine entsprechende Stellungnahme durch unsere Anwälte abgegeben haben. Unsere Bedenken sind in der Begründung zum Entwurf des Bebauungsplans 2499 weder berücksichtigt noch ausreichend bewertet worden. Wir sehen erhebliche Verstöße gegen geltendes Bauordnungs- und Bauplanungsrecht und werden daher selbstverständlich alle uns zur Verfügung stehenden rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen.“
Bislang habe keinerlei Interessenabwägung zwischen den Anliegern und Politik beziehungsweise Verwaltung stattgefunden, so Otholt weiter. Dies gelte auch für den Waller Beirat: „Trotz von uns ausgesprochener Einladung auf einer Beiratssitzung hat es bisher kein Beiratsmitglied für nötig gehalten mit uns zu sprechen und unsere Argumente anzuhören. Der Beirat Walle vertritt unseres Erachtens nicht die Interessen der Einwohner und Gewerbebetriebe in der Überseestadt, wenn er überhaupt nicht in Kontakt und in Dialog mit diesen tritt.“
So sprächen aus Sicht des Unternehmens mehrere Gründe gegen eine Nutzung durch Zuckerwerk; beispielsweise gebe es zu wenig Parkplätze und kaum Freiflächen. Er befürchte außerdem Beeinträchtigungen für die benachbarten Gewerbebetriebe, so Otholt, der ebenfalls auf den seiner Ansicht nach deutlich besser geeigneten Bunker an der Lloydstraße verweist: „Wir haben den Eindruck, dass das Projekt ‚Zucker-Bunker‘ von Politik und Verwaltung gegen alle Widerstände, ohne jegliche Interessenabwägung mit den Anliegern, durchgezogen werden soll. Und das unter Umgehung, beziehungsweise besonders großzügiger Auslegung, der Baugesetzgebung. Dies werden wir so nicht hinnehmen.“