Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Fast-Food-Kette auf Expansionskurs Burger King prüft Standort in Vegesack

Erst war McDonald's da, jetzt will Burger King möglicherweise dazustoßen. Das Unternehmen zieht eine Filiale an der Straße am Rabenfeld in Betracht – in Sichtweite zum Konkurrenten.
31.07.2018, 22:12 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Burger King prüft Standort in Vegesack
Von Christian Weth

McDonald’s gibt es längst in Vegesack, aber keinen Burger King. Das könnte sich bald ändern. Die Fast-Food-Kette, nach eigenen Angaben die zweitgrößte der Welt, will expandieren – und dort Schnellrestaurants eröffnen, wo noch keine sind. Oder zumindest keine eigenen. Nach Informationen dieser Zeitung erwägt Burger King nicht irgendeinen Standort in Vegesack. Es prüft den Bau einer Filiale an der Straße Am Rabenfeld, quasi in Sichtweite zum Konkurrenten McDonald’s. Die Behörde bestätigt einen Antrag des Unternehmens.

Entschieden ist zwar noch nichts, abgestimmt wurde inzwischen aber trotzdem. Die Stadtteilpolitiker sind im nichtöffentlichen Bauausschuss des Beirats inzwischen gefragt worden, ob sie dafür oder dagegen sind, dass die Fast-Food-Kette eventuell eine Filiale in Vegesack eröffnet. Das Votum, heißt es, fiel einstimmig aus – für Burger King. Manchen Fraktionsvertreter überrascht das Ergebnis weniger als die Abstimmung selbst. Warum, fragt einer, sollte jemand gegen ein neues weiteres Geschäft in Vegesack beziehungsweise gegen neues Gewerbe in einem Gewerbegebiet sein?

Dem Vernehmen nach zieht Burger King ein Grundstück in Betracht, das im Osten der Straße Am Rabenfeld liegt, nahe der Aumunder Feldstraße – und damit 200 bis 250 Meter von McDonald‘s entfernt. Warum das Unternehmer ausgerechnet dorthin will und nicht woanders, darüber kann in der Baubehörde nur spekuliert werden. Dort geht man davon aus, dass die Auf- und Abfahrt der A 270 in unmittelbarer Nachbarschaft ein Standortfaktor sein könnte. Entlang der Nordbremer Autobahn gibt es schließlich weder einen Rastplatz noch Rasthof.

Mancher Politiker glaubt, dass die Nähe zu McDonald’s bewusst gewählt wurde. Supermärkte suchten ja auch die Nähe zu anderen Supermärkten. Wer bei dem einen Anbieter nicht finde, was er sucht, fahre oder gehe eben zum nächsten – und umgekehrt. Unterm Strich, lautet das Argument, profitierten die Händler mehr voneinander, als sie untereinander konkurrierten. Bei den Fast-Food-Ketten sei es ähnlich: Gäbe es zwei an einem Standort, kämen auch mehr Kunden, um dort zu essen. Mal in dem einen Schnellrestaurant, mal in dem anderen.

Ob Burger King tatsächlich kommt, lässt das Unternehmen derweil noch offen. Es teilt lediglich mit, dass es eine langfristige Expansionsstrategie verfolgt. Dass Investitionsstandorte einer internen Prüfung unterzogen werden. Und dass es gegebenenfalls im Vorfeld auch Gespräche mit möglichen Vertragspartnern führt. Und um die zu schützen, gibt das Unternehmen zu laufenden Verfahren keine Auskunft, heißt es auf Nachfrage. Sobald eine Entscheidung für einen Standort gefallen ist, sollen Einzelheiten bekannt gegeben werden.

Nach Ansicht manch eines Vegesacker Fraktionsvertreters kann das nicht mehr allzu lange dauern. Von vier bis sechs Wochen ist die Rede, bis die Prüfung abgeschlossen und die Genehmigung erteilt werde. Und davon, dass Burger King so schnell wie möglich mit dem Bau der Filiale auf einem Grundstück im Bereich Am Rabenfeld und Aumunder Feldstraße beginnen wolle. Die Behörde bestätigt weder die vier bis sechs Wochen noch das Tempo der Fast-Food-Kette für den Bau. Sie sagt nur das eine: dass eben ein Antrag des Unternehmens vorliegt.

Lesen Sie auch

Die Burger-King-Filiale wäre nicht nur die erste in Vegesack, sondern auch die erste im Bremer Norden. McDonald’s-Zweigstellen gibt es dagegen zwei im Stadtteil. Oder gab es zumindest. Nach Angaben von Centermanagerin Berit Rietz hat das Schnellrestaurant im Haven Höövt wegen des Umbaus des Einkaufszentrums momentan geschlossen. Ihr zufolge öffnet die Fast-Food-Kette ihre Dependance am Hafen aber wieder – wenn der neue und verkleinerte Trakt mit den Geschäftsetagen des Centers im nächsten Jahr fertig ist.

Info

Zur Sache

Die Unternehmen in Zahlen

Burger King hat rund 15 000 Filialen weltweit. Nach eigenen Angaben besuchen täglich elf Millionen Menschen die Schnellrestaurants. Vor zwei Jahren lag der Umsatz bei 2,5 Milliarden US-Dollar. Burger King, 1954 in den Vereinigten Staaten gegründet, hat 10 870 Mitarbeiter – die Zahl der Franchisenehmer und deren Angestellte wird mit 400 000 angegeben.

McDonald’s kommt allein in den Vereinigten Staaten auf fast so viele Filialen wie Burger King weltweit: 14 157. Alle zusammengerechnet sind es annähernd 40 000. McDonald’s, 1940 gegründet, gilt als der umsatzstärkste Fast-Food-Konzern. Vor zwei Jahren betrug der Umsatz 24,6 Milliarden US-Dollar. 375 000 Menschen arbeiten für die Kette.

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)