Bei der CDU sind die Würfel gefallen: Auf Carsten Meyer-Heder kommt die Aufgabe zu, bei der nächsten Bürgerschaftswahl die jahrzehntelange Vorherrschaft der Sozialdemokraten in Bremen zu beenden. Carsten wer? Der gegenwärtige Bekanntheitsgrad des Internet-Unternehmers dürfte wohl bei unter fünf Prozent liegen. Eine Bühne wie die Bürgerschaft, auf der er sich profilieren könnte, steht ihm nicht zur Verfügung.
Macht nix, sagt CDU-Landeschef Jörg Kastendiek. Er glaubt an die Zauberwirkung eines neuen Gesichts, eines unverbrauchten Kandidaten. Nur so lasse sich im Mai 2019 der erhoffte politische Richtungswechsel erreichen.
Die Frage ist aber, wie neu Meyer-Heder noch wirken wird, wenn die Wähler über ein Jahr nach seiner Nominierung an die Urnen gerufen werden. Der politisch unerfahrene Kandidat wird dann einen langen, kräftezehrenden Slalom um die Fettnäpfchen hinter sich haben, die ihm die Konkurrenz in den Weg stellen dürfte. Meyer-Heder muss sich schon bald kompetent zu Themen äußern, von denen er noch nie etwas gehört hat. Da kann der Glanz des Neuen schnell Schrammen bekommen.
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