In Bremen sind bislang sechs Infektionsfälle mit der Omikron-Variante bestätigt worden. Das teilte die Senatspressestelle am Donnerstagnachmittag mit. Sie seien durch eine Vollgenomsequenzierung festgestellt worden. Weitere 111 Verdachtsfälle liegen den Behörden derzeit vor.
Allerdings werde nur ein kleiner Teil aller positiven Fälle auf Varianten hin untersucht, heißt es in der Mitteilung. Entsprechend der Testverordnung seien es fünf bis zehn Prozent, erklärt Lukas Fuhrmann, Sprecher von Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke), auf Nachfrage des WESER-KURIER. Die Untersuchung erfolge in externen Laboren, da derartige Untersuchungen nicht überall möglich seien – so gingen viele der Proben aus Bremen in ein Labor in Rheinland-Pfalz.
Neue Form der Verbreitung
Die Verdachtsfälle ließen sich keiner bestimmten Alters- oder Berufsgruppe zuordnen, so Fuhrmann. Tendenziell seien allerdings eher jüngere Leute betroffen. Wie viele der Verdachtsfälle geimpfte oder ungeimpfte Personen betreffen, lasse sich nicht sagen.
"Omikron wird in Bremen und in Deutschland bald vorherrschend sein, das zeigt auch der Blick in andere Staaten. Die Variante breitet sich deutlich schneller aus, als die bisherigen. Wir alle müssen uns deswegen darauf einstellen, unsere Kontakte in der kommenden Zeit zu reduzieren", sagt Bernhard. Fuhrmann spricht von einer "neuen Form der Verbreitung". Habe es bei früheren Ausbrüchen beispielsweise vier bis fünf Infizierte gegeben, seien es in vergleichbaren Fällen nun doppelt so viele.
Bernhard mahnt zur Vorsicht: "Es kommt schon jetzt an den Weihnachtstagen auch darauf an in einem kleinen Kreis zu feiern und dort ein möglichst sicheres Umfeld zu schaffen. Testen Sie sich, bevor Sie mit anderen Personen zusammenkommen, bestenfalls mehrfach. Achten Sie auf Krankheitssymptome und treffen bei Symptomen keine anderen Personen."
"Anstieg in Bremen ist ein Warnsignal"
Die Neuinfektions-Inzidenz in der Stadt Bremen sei innerhalb einer Woche von 267 auf 322 gestiegen. Gleichzeitig sinke die Inzidenz in anderen Teilen Deutschlands deutlich. "Der Anstieg in Bremen muss ein Warnsignal sein. Bremen ist durch die vierte Welle vergleichsweise gut durchgekommen, jetzt müssen wir uns aber vor Omikron wappnen", so Bernhard.
Am Mittwoch ist in Bremen auch die Hospitalisierungsinzidenz auf 6,88 angestiegen. Sollte der Wert fünf Tage in Folge auf diesem Niveau bleiben, kann der Senat die Warnstufe 3 ausrufen, die mit weiteren Einschränkungen verbunden wäre. Die Situation auf den Intensivstationen sei weiterhin angespannt, aber nicht kritisch, sagt Ressortsprecher Fuhrmann.
Das Impfangebot gegen Corona bleibe in Bremen auch zwischen den Feiertagen bestehen, heißt es aus dem Gesundheitsressort. Bernhard: "Gegen eine Infektion und vor allem eine Erkrankung schützt nur die Impfung. Dafür ist es notwendig und wichtig, dass die Impfung mit der Auffrischungsimpfung vervollständigt wird. Wir haben zwei sehr gute mRNA-Impfstoffe, ein großes Impfangebot in Bremen und Bremerhaven. Bitte nehmen Sie dieses Angebot wahr, es schützt Sie und Ihr Umfeld."
Um eine Impfung zu erhalten, können sich Interessierte unter www.impfzentrum.bremen.de registrieren. Innerhalb weniger Tage werden laut Senatspressestelle Buchungscodes versendet, mit denen ein Termin gebucht werden kann. Impftermine sind auch noch in diesem Jahr zu buchen.