Die Luftqualität ist aktuell besser als im Vorjahr, so viel steht fest. Wie groß der Einfluss der Corona-Krise daran ist, können Wissenschaftler noch nicht beurteilen. Die Entwicklung als Entwarnung für den Klima- und Umweltschutz zu deuten, wäre jedenfalls ein Fehlschluss. Auch wenn die Einschränkungen des öffentlichen Lebens andauern, im Gegensatz zu den ökologischen Herausforderungen fallen sie kaum ins Gewicht.
Umweltthemen müssen weiterhin diskutiert werden. Natürlich ist die Luft in Deutschland im internationalen und historischen Vergleich gut – auch jenseits der Coronavirus-Pandemie. Allerdings liegen die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation teilweise unter den Grenzwerten aus der Politik. Nach derzeitigem Forschungsstand gibt es zudem keinen Schwellenwert, unter dem Auswirkungen diverser Luftschadstoffe ausgeschlossen werden können.
Hinzu kommen Umweltschäden, wie die Bildung von Ozon in der Atmosphäre oder saurer Regen. Es ist logisch und nachvollziehbar, dass die Menschen derzeit andere Dinge als die Luftqualität beschäftigt. Aus dem Blickfeld geraten darf die Sorge um die Umwelt allerdings nicht.