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Bremer Unternehmer gestorben Joachim Linnemann ist tot

Joachim Linnemann ist tot. Der Bremer Unternehmer starb völlig überraschend am Montagmorgen mit 66 Jahren. Linnemann war geschäftsführender Gesellschafter des Bremer Projektentwicklers Justus Grosse.
06.09.2022, 12:36 Uhr
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Joachim Linnemann ist tot
Von Jürgen Hinrichs

Joachim Linnemann ist tot. Der Unternehmer, einer der Chefs des Bremer Immobilienentwicklers Justus Grosse, starb am Montagmorgen völlig überraschend. Er ist 66 Jahre alt geworden.

Zusammen mit seinen gleichberechtigten geschäftsführenden Gesellschaftern Clemens Paul und Burkhard Bojazian hat Linnemann in den vergangenen Jahrzehnten einen großen Teil der Bremer Stadtentwicklung geprägt. Die Firma Justus Grosse war es, die in der neuen Überseestadt mit großem Wagemut Pionierarbeit geleistet hat. Unzählige Bauvorhaben wurden verwirklicht und erfolgreich an den Markt gebracht – begonnen mit dem Landmark-Tower und weiteren Wohneinheiten für insgesamt 40 Millionen Euro. "Das war für uns damals ein Riesenprojekt", hatte Linnenmann dem WESER-KURIER gesagt.

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Anlass für das Gespräch mit der Redaktion war im vergangenen Jahr das 75-jährige Jubiläum des Unternehmens, das mit rund 20.000 Einheiten auch bei der Wohnungsverwaltung stark aufgestellt ist. Vor Linnemann führte dessen Vater Reinhard Linnemann die Geschäfte. Firmengründer Justus Grosse war der Patenonkel von Joachim Linnemann.

Der Verstorbene wollte eigentlich gar nicht in die Fußstapfen seines Vaters treten. "Ich fand, er hat viel zu viel gearbeitet." Joachim Linnemann hatte nach einer "wilden Schulkarriere, inklusive Rauswurf", wie er erzählte, Betriebswirtschaftslehre studiert und plante, sich bei der Journalistenschule in Hamburg zu bewerben. Doch dann hatte sein Vater einen schweren Unfall, der Sohn versprach noch im Krankenhaus, mindestens vorübergehend im Unternehmen einzuspringen. Daraus ist dann mehr geworden, eine 40 Jahre währende Leidenschaft: "Es fing schnell an, mir Spaß zu machen."

In der vergangenen Woche hatte Justus Grosse mal wieder ein großes Richtfest gefeiert. Es soll sehr schön gewesen sein, berichtet ein Teilnehmer, und Joachim Linnemann, ein freundlicher, zugewandter Mann, der trotz seines Höhenflugs bescheiden geblieben ist, war natürlich dabei. Wieder eines dieser Projekte, die für ein mittelständisches Unternehmen ungewöhnlich große Dimensionen haben: das Tabakquartier in Woltmershausen. Eines der frühen Schlüsselvorhaben waren die Häuser in der Marterburg im Schnoor – damals in Zusammenarbeit mit Kurt Zech, einem weiteren überaus erfolgreichen Bremer Unternehmer. Zech und Linnemann waren befreundet und haben unter anderem die Atlantic-Hotelgruppe aufgebaut.

Linnemann hat sich auch gesellschaftlich engagiert. Unter anderem war er seit 2004 Präsident des Bremer Bürgerparkvereins – ein Ehrenamt, das viel Zeit in Anspruch nimmt. Vor sechs Jahren war Linnemann Schaffer bei der Schaffermahlzeit – der Ritterschlag für einen Bremer Kaufmann.

Zur Sache

Reaktionen zum Tod von Joachim Linnemann

Der plötzliche Tod des Bauunternehmers hat in der Bremer Politik und in der Baubranche Bestürzung ausgelöst. "Das ist ein ganz großer Verlust für Bremen. Ich habe Joachim Linnemann als Menschen sehr geschätzt, sein Tod macht mich auch persönlich betroffen", sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD). Bausenatorin Maike Schaefer (Grüne) würdigte Joachim Linnemann als "engagierten Unternehmer, der ein echter Lokalpatriot war und sich hohe Verdienste insbesondere um die Stadtentwicklung gemacht hat". Auch Unternehmer Kurt Zech trauert um einen "großartigen Mensch, Freund und Geschäftspartner".

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