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Sechs Fahrgeschäfte feiern ihr Debüt Die Freimarkt-Neuheiten im Test

Sie zählen zu den größten Attraktionen des Freimarkts – die neuen Fahrgeschäfte. Wir haben sie getestet: "Big Spin", "Parkour", "Devil Rock", "Spinning Racer", "Freddy’s Company" und "Haunted Mansion".
21.10.2012, 05:00 Uhr
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Von Paul Hellmich

Bremen. Sie zählen zu den größten Attraktionen des Freimarkts – die neuen Fahrgeschäfte. Der WESER-KURIER hat sie getestet: "Big Spin", "Parkour", "Devil Rock", "Spinning Racer", "Freddy’s Company" und "Haunted Mansion".

Ronny Deinerts "Big Spin" ist ein quietschbuntes Rummelungetüm mit Rollschuhbahn-Thema. "Das Fahrgeschäft ist im Ausland ein Dauerbrenner ", erzählt der Betreiber. Er hat die Maschine in Großbritannien gekauft und Anfang des Jahres generalüberholen lassen – eine Freimarkt-Premiere also. Die Anlage funktioniert nach dem "Kraken"-Prinzip: Gondeln, die sich an Armen um einen zentralen Mast drehen, der teilweise selbst sehr schnell rotiert. Jeder der Arme kann angehoben werden, zusätzlich können die Gondeln um die eigene Achse rotieren. Mal schaut man nach außen, mal zur Mitte des Fahrgeschäfts. Als "Familienkarussell" soll "Big Spin" Menschen aus verschiedenen Altersgruppen anlocken. Zugeständnis an die Älteren sind wohl fehlende Überschläge. Langweilig ist die Fahrt trotzdem nicht.

"Parkour" von Andreas Aigner zielt auf eine ähnliche Zielgruppe ab und funktioniert nach einem vergleichbaren Prinzip. Die Bewegungsmuster sind aber weniger überraschend. Alleinstellungsmerkmal ist vor allem die Trendsportart, die als Thema für das Fahrgeschäft herhalten muss. Hin und wieder wird man unsanft in den Sitzen hin- und hergeschleudert und meint, den Angstschweiß längst ausgestiegener Fahrgastfamilien in den Polstern zu riechen.

"Wer kotzt, muss noch mal fahren" verkündet ein Aufkleber an der Steuerkabine des "Devil Rock". Betreiber Sascha Hanstein will mit seinem Fahrgeschäft vor allem Jugendliche ansprechen. Unter denen sei "Devil Rock" ein Hit. Die Fahrt geht der Zielgruppe entsprechend rabiat zugange. Anders als bei den Familienkarussells überschlagen sich die Gondeln. Immer wieder wird man nur von den Sicherungsbügeln gehalten. Je nach Position kann der Druck durch die Halterungen mitunter auch sehr schmerzhaft sein – vor allem Schlüsselbein und Oberschenkel müssen einiges aushalten. Freimarkt-Gäste, denen Übelkeit und Schwindel nach einer Fahrt noch nicht genug sind, können für neun Euro gleich drei Chips für "Devil Rock" kaufen. Manchen von ihnen könnte das Fahrgeschäft vertraut vorkommen: Als "Flic-Flac" war es schon früher auf dem Freimarkt vertreten.

Mit dem "Spinning Racer" ist auch eine neue Achterbahn auf dem Freimarkt vertreten. Die Passagiere sitzen in Gondeln, die sich frei drehen. "Je nach Gewicht der Fahrgäste, ist die Bewegung eine andere", erzählt Betreiberin Angela Bruch. Zunächst sitzen zwei der vier Fahrgäste mit dem Rücken zur Fahrtrichtung. Erst in den Kurven beginnen sich die Waggons zu drehen und nur dort bekommt man das richtig flaue Achterbahn-Gefühl. Die Fahrt dauert etwa eine Minute und 20 Sekunden und fühlt sich ebenso kurz an. Für den Es-kam-mir-wie-eine-Ewigkeit-vor-Effekt müsste wohl noch mehr Adrenalin freigesetzt werden.

Auch für Freimarktgäste, die mit Schleudern und Wirbeln weniger am Hut haben, gibt es neue Attraktionen. "Freddy’s Company" richtet sich an die Jüngeren. Kinder ab sieben dürfen die selbsterklärte Spaßfabrik ohne Begleitung erkunden. Der Hinderniskurs ist wie eine Montagehalle dekoriert, inklusive sächselnder Fabrikbesitzer-Puppe und eines Plastikmechanikers. Effekte wie ein Glas-Labyrinth, Laufbänder oder eine Drehtonne sind für Erwachsene nicht übermäßig fordernd. Kinder könnten aber durchaus ihren Spaß daran haben.

Zuletzt gibt es noch eine neue Variante eines Jahrmarktklassikers. "Andere Geisterbahnen sind wie Schlösser gestaltet, meine ist ein altenglischer Herrensitz", erläutert Betreiber Johan Hinzen sein "Haunted Mansion". Eine weitere Besonderheit ist, dass die Schienen an der Decke angebracht sind. Auf Hinzens Bahn stellt sich jedoch ein altes Geisterbahnproblem ein: Die Bügel sind unten, aber der Grusel bleibt aus. Die Monstereffekte wirken zu künstlich und mechanisch. Schreckmomente gibt es nur durch menschliche "Geister".

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