Die Marschrichtung der Bundesregierung ist klar: Laut Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sollen bis zum Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen verkehren. Die Regierung verspricht sich mehr Nachhaltigkeit bei der Mobilität und eine geringere Umweltbelastung. Doch wie groß ist der Vorsprung gegenüber Benzin schluckenden Autos wirklich?
Eine Studie von US-Forschern der University of Minnesota legt nahe, dass die Luftverschmutzung durch Elektromobile nicht geringer sei als durch Benzinfahrzeuge. Laut den Forschern hängt der Nachhaltigkeitsvorsprung der E-Mobile davon ab, woher die Autos ihren Strom beziehen – ob aus regenerativen Energien oder aus Kohle, Öl und Erdgas.
Felix Horch, Experte für Elektromobilität am Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung in Bremen, schließt sich dem Urteil der US-Forscher im Wesentlichen an. Wenn Elektroautos ihre Energie aus Ökostrom beziehen, unter anderem aus Windkraft, Solarenergie oder Wasserkraft, seien „Elektroautos grundsätzlich umweltfreundlicher als Spritwagen“.
Das Thema, so Horch, müsse jedoch fair betrachtet werden. „Die Herstellung der Elektroautos ist in der Regel nicht emissionsfrei.“ Der Mobilitätsexperte spricht von einem „energetischen Rucksack“, der bei der Produktion entstehe. Die Herstellung der Autobatterien erfordere viel Energie. Eine Untersuchungen des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg hat ergeben, dass bei der Produktion von Auto-Stromspeichern mehrere Tonnen C02 anfallen können. Danach aber liegt der Vorteil laut Horch auf Seiten der E-Mobile. „Es gibt keinen Verbrennungsprozess“, so der Experte. Deshalb sei der reine Betrieb von Elektroautos emissionsfrei. Felix Horch sagt: „Unabhängig von der Fahrweise bleibt der Ausstoß während der Fahrt eines Elektroautos bei null.“