Der Mangel bleibt. Erneut ist die Bremer Bildungsbehörde dem Bedarf nicht hinterher gekommen, mehr als 1000 Kinder haben keinen Kitaplatz. Erneut trifft es die Familien aus ärmeren Stadtteilen am härtesten. Ein fatales Zeichen für eine junge Regierungskoalition, die sich soziale Gerechtigkeit auf die Fahnen geschrieben hat. Die Ausbaubemühungen der Bildungsbehörde sind nicht zu verkennen. Das hilft den betroffenen Familien herzlich wenig: Wenn es nicht reicht, dann reicht es nicht. Wer jetzt verkennt, welche Bedeutung Kitas für frühe Bildungserfahrungen haben, hat den Ernst der Lage nicht verstanden.
Es geht nicht nur darum, täglich in Kontakt mit anderen Kindern zu kommen, sondern darum, soziale Unterschiede bestmöglich auszugleichen: Lernspiele, Bücher oder eine warme Mahlzeit sind noch immer für viele Kinder ein Luxus. In den Kitas bekommen sie eine faire Chance für einen erfolgreichen Werdegang. In einem Bundesland wie Bremen, wo knapp ein Drittel der Kinder von Armut bedroht ist, sind genügend Kitaplätze nicht etwa die Kür einer erfolgreichen Regierung. Es ist die unausweichliche und dringendste Pflicht.