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Elementarschäden 23 Prozent gegen Elementarschäden versichert

Wenn der Keller vollläuft, reich eine Wohngebäudeversicherung in der Regel nicht aus. Der Extraschutz gegen Elementarschäden ist in Bremen und Niedersachsen jedoch kaum verbreitet - und könnte teurer werden.
19.07.2021, 21:38 Uhr
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23 Prozent gegen Elementarschäden versichert
Von Stefan Lakeband

Das Hochwasser und der Starkregen der vergangenen Tage haben offenbar viele Immobilienbesitzer zum Nachdenken gebracht – und dazu, ihren eigenen Versicherungsschutz zu überprüfen. „Bei schweren Naturkatastrophen rücken die Gefahr und deren Folgen mehr in das Bewusstsein der Kunden. Wie auch in den vergangenen Jahren können wir nach Unwettern vermehrt Nachfragen nach Extremwetterschutz bestätigen“, teilt etwa eine Sprecherin des Allianz-Konzerns auf Nachfrage mit.

Die Versicherer Axa und ÖVB haben die Anfragen der vergangenen Tage noch nicht ausgewertet und können daher noch nicht sagen, ob auch bei ihnen vermehrt Interesse nach eine Absicherung besteht. Dabei wäre vor allem in Bremen und Niedersachsen viel Potenzial da. In der Hansestadt sind 23 Prozent der Haushalte gegen Elementarschäden, zu denen etwa Hochwasser zählt, versichert; in Niedersachsen sind es 25 Prozent. Damit sind die beiden Bundesländer Schlusslichter im deutschlandweiten Vergleich. Der Durchschnitt liegt hier bei 46 Prozent, wie aus einer Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft hervorgeht. Spitzenreiter ist Baden-Württemberg mit einer Versicherungsquote von 93 Prozent. Allerdings bestand hier bis 1993 eine Versicherungspflicht gegen Elementarschäden.

Immobilienbesitzer sollten nun genau überlegen, ob sie eine Elementarschadenversicherung abschließen wollen, rät Roland Stecher, Versicherungsexperte von der Verbraucherzentrale Bremen. Denn bei Ereignissen wie jüngst, reiche eine bloße Wohngebäudeversicherung nicht aus. Die springt zwar bei Schäden durch Sturm oder etwa Blitzschlag ein, jedoch nicht, wenn Wasser in das Gebäude eindringt. „Wir haben gesehen, dass die Schäden in den vergangenen Jahren mehr geworden sind“, sagt Stecher. „Daher sind viele Versicherungsprämien gestiegen.“ Durch die aktuelle Katastrophe erwartet er nun eine erneute Steigerung. Dort, wo es schon häufiger zu Schäden gekommen sei, könnten Versicherungen auch keine Police mehr anbieten.

Dass Starkregen auch in Bremen ein Problem ist, zeigt ein Forschungsprojekt des Verbands der Deutschen Versicherungswirtschaft und des Deutsche Wetterdienstes. Demnach sind sieben von zehn Gebäuden in Bremen bei unwetterartigen Niederschlägen mittelmäßig bis stark gefährdet, jedes elfte Haus fällt in die höchste Gefährdungskategorie. Vor allem in Ortsteile wie Blockland, Lesumbrok, Seehausen, Strom und auch Mittelshuchting sei die Gefahr besonders hoch, da sie in der Nähe von Ochtum und Wümme lägen.

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