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Straßensperrungen wieder aufgehoben Entwarnung nach Bombenalarm in Vegesack

Der Fund eines verdächtigen Pakets ohne Absender hat am Samstagvormittag den Verkehr im Bremer Norden lahm gelegt.
09.12.2017, 11:58 Uhr
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Von Patricia Brandt, Ulf Buschmann und Stefanie Heitmann

Der Fund eines verdächtig aussehenden Pakets ohne Absender hat am Sonnabendvormittag Verkehr und Postzustellung im gesamten Bremer Norden lahm gelegt. Erst am späten Vormittag wurde die Sperrung der Autobahn 270 zwischen St. Magnus und Vegesack-Hafen und der umliegenden Straßen aufgehoben. Die Polizei gab Entwarnung, nachdem Entschärfer des Bombenteams der Bundespolizei den Inhalt des verdächtigen Pakets untersucht hatten. Rund 70 Post-Mitarbeiter und Anwohner, die für mehrere Stunden in einem benachbarten Autohaus den Großeinsatz abgewartet hatten, wurden nach Hause geschickt.

„Es geht keine Gefahr von dem Paket aus“, sagte Polizeisprecherin Franka Haedke dem WESER-KURIER am späten Vormittag. Der Inhalt des Pakets sollte aber nach der Untersuchung der Bundespolizei weiterhin sichergestellt werden. Die kriminaltechnischen Ermittlungen dauerten an, so Franka Haedke. An wen das Paket adressiert war, wollte die Polizei noch nicht bekannt geben. Offen blieb auch, was sich in dem Paket befand.

"Hätte eine Bombe sein können"

Einem Mitarbeiter der Post war das Paket ohne Absender gegen 9 Uhr aufgefallen. Nachdem die Polizei erst Anfang Dezember ein verdächtiges Paket in der Potsdamer Innenstadt mit Nägeln, Drähten und Böller unschädlich gemacht hatte, war der Mann beunruhigt. Von der Beschaffenheit her, habe es eine Bombe sein können, hieß es später vor Ort. „Unsere Mitarbeiter sind sensibilisiert“, sagte Martin Petri, Leiter des Zustellstützpunktes Bremen-Nord. Die Post informierte sofort Polizei und Feuerwehr. Das Gebiet wurde weiträumig abgesperrt.

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Die rund 70 Post-Mitarbeiter verließen die Filiale fluchtartig. Einige liefen ohne Jacken nach Draußen. Glücklicherweise konnten die Post-Mitarbeiter in einem benachbarten Autohaus in Sicherheit gebracht werden. Hier wurden sie mit Kaffee und Kuchen versorgt. Auch einige Anwohner evakuierte die Polizei. Gegen 11.30 Uhr entspannte sich die Lage etwas. Martin Petri, Leiter des Zustellstützpunktes Bremen-Nord, schickte seine Mitarbeiter am späten Vormittag nach Hause.

Briefe, Päckchen und Pakete wurden am Sonnabend nicht mehr ausgetragen. Betroffen sind davon alle Nordbremer Zustellbezirke. Alle am Sonnabend liegengebliebenen Sendungen würden am Montag ausgeliefert, versprach Martin Petri. Dafür hatte das Unternehmen noch während des Alarms zusätzliche Fahrzeuge bereitgestellt. Die Post-Mitarbeiter wollten den Sonnabend übrigens trotz des Großeinsatzes mit ihrer geplanten Weihnachtsfeier ausklingen lassen.

Autorfahrer von Straßensperrungen genervt

Genervt reagierten am Sonnabendvormittag einige Autofahrer auf die Straßensperrungen. Sie waren gezwungen, über die angrenzenden Straßen Schafgegend, Calmersdorfer Straße, Schlebuschstraße, Gerichtsherrenweg und Auf dem Krümpel auszuweichen. Der Bereich zwischen Gerichtsherrenweg und Schafgegend ist nicht für derartigen Verkehr ausgelegt.

Pech hatten während des Bombenalarms auch die Anwohner der Vegesacker Heerstraße sowie der wenigen Nebenstraßen. Die Betroffenen konnten weder ihre Häuser verlassen noch wurden sie von der Polizei aus Sicherheitsgründen dorthin durchgelassen. „Habe ich überhaupt keine Chance, zu meiner Wohnung zu gelangen?“, fragte ein Anwohner mit Brötchentüte in der Hand eine Polizistin. Sie schüttelte verneinend den Kopf.

Den letzten Großeinsatz wegen verdächtig aussehender Post in Bremen gab es laut Polizei-Pressestelle am 25 August 2017 am Amtsgericht Bremen. Ein Mitarbeiter hatte einen Brief ohne Absender geöffnet und ein verdächtig aussehendes Pulver entdeckt. Das harmlose Pulver löste ebenfalls einen Großeinsatz aus.

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