Rennpferde fliegen nun schon länger nicht mehr über die Bahn zwischen Hemelingen und der Vahr, dafür aber bald Pfeile. Die ersten Projekte, die jeweils Flächen des Areals der Galopprennbahn ab Ende August kurz- und mittelfristig nutzen wollen, stehen fest: Die Bogenschützinnen und -schützen vom Verein Bogenerfahrung sind dabei, ebenso der Crossgolfverein und die Ballonfahrer vom Bremer Ballonsportverein, die die Tradition aus den 2000er Jahren, auf der Bahn Wettfahrten zu veranstalten, wieder aufleben lassen wollen. Neben den sportlichen haben auch Zwischennutzer aus dem Bereich Umweltbildung das „Go“ von der sogenannten Lenkungsgruppe, in der neben mit der Auswahl der Zwischennutzer beauftragten Zwischenzeitzentrale (ZZZ) Vertreter der Ressorts von Stadtentwicklungssenatorin Maike Schaefer (Grüne), Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke), Finanzsenator Dietmar Strehl (Grüne) und der Wirtschaftsförderung als Eignerin des Geländes, sitzen, bekommen.
Schulgarten als Lernort
Die Oberschule Sebaldsbrück darf damit beginnen, einen Schulgarten als Lernort anzulegen, der das ganze Jahr über beackert werden kann. Auch die Hemelinger Gruppe der Umweltschützer von Extinction Rebellion (XR) ist nach zunächst ungeklärten Zuständigkeiten nicht nur an der richtigen Adresse, bei der ZZZ, gelandet, sondern darf nun kurzfristig zwei Flächen nutzen – wobei „nutzen“ genau nicht der Plan ist. Laut Oliver Hasemann von der ZZZ wollen die Klimamahner dort dokumentieren, wie Artenvielfalt entsteht und die Natur Flächen erobert, wenn man sie lässt, also zum Beispiel das Gras nicht mäht. Auch die Bürgerinitiative Rennbahn (BI), die den Volksentscheid durchgesetzt hatte, der im Mai 2019 mit der Entscheidung gegen die geplante Bebauung geendet hatte, gehört zu den ersten Nutzern. Sie will im September möglichst viele Anwohner der Galopprennbahn sowie Bremerinnen und Bremer bei einem Bürgerfest mit unter anderem einem Schaurennen mit Pferden, die in Mahndorf trainiert werden, zusammenbringen. Im Moment arbeitet die BI an einem Konzept, wie das Fest mit den entsprechenden Abstandsregeln gelingen kann.
Die ausgewählten Projekte sollen nicht die einzigen Zwischennutzungen bleiben. „Es besteht fortlaufend die Möglichkeit, Ideen und Projekte an die ZZZ heranzutragen“, teilt diese mit. Wichtig sei, dass sie die Fläche „erlebbar machten“ und zusammen mit anderen Angeboten funktionierten.