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Unterbringung nahe Kulturkirche Flüchtlinge vom Fallturm ziehen um

Altstadt·Horn-Lehe. Der Beirat Mitte hat einer neuen Einrichtung für Flüchtlinge zugestimmt. Auf der Sitzung in der Architektenkammer ging es unter anderem um ein Winterquartier für 70 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die derzeit in einem Zelt nahe der Universität, am Fallturm, leben.
19.10.2015, 00:00 Uhr
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Von Liane Janz

Der Beirat Mitte hat einer neuen Einrichtung für Flüchtlinge zugestimmt. Auf der Sitzung in der Architektenkammer ging es unter anderem um ein Winterquartier für 70 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, die derzeit in einem Zelt nahe der Universität, am Fallturm, leben.

Eigentlich beherbergt das Zelt 120 Jungen, die dort den Winter über nicht bleiben können. Das Zelt sei nicht winterfest zu bekommen, sagte Heidemarie Rose, die bei der Sozialsenatorin für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zuständig ist. Für die übrigen 50 gebe es Verhandlungen in einem anderen Stadtteil.

Die Gemeinde St. Stephani-St.-Michaelis hat ihr altes Gemeindehaus nahe der Kulturkirche zwischenzeitlich verkauft. Der neue Besitzer hat bereits einen Architekten mit dem Abriss des Gemeindehauses und einem Neubau beauftragt. Die Sozialbehörde habe mit dem Büro über die übergangsweise Unterbringung von 70 Jungen in dem Gemeindehaus verhandelt und einen Mietvertrag vom 1. November bis 31. März geschlossen.

Im April wird das Haus abgerissen. Den Winter über können die Jugendlichen also dort bleiben, für die Zeit danach werde angestrebt, sie in eigenen Wohnungen oder Wohngruppen unterzubringen, sagte Heidemarie Rose. Diese Jugendlichen sollen nicht zurück ins Zelt.

Betreut werden die Jugendlichen mit einem Betreuungsschlüssel von eins zu sieben tagsüber vom gemeinnützigen Verein Wolkenkratzer, der sie bereits im Zelt am Fallturm betreut. Nachts werde eine pädagogische Kraft vor Ort sein. Der Verein komme ursprünglich aus der Freizeitgestaltung, weshalb für die Jugendlichen auch außerhalb von Schule – etwa die Hälfte der Jugendlichen hat einen Schulplatz – Beschäftigung angeboten werde.

Darüber hinaus habe sich in der Nachbarschaft zur Universität ein gutes Netzwerk entwickelt. Studenten und Professoren haben Ehrenämter übernommen. „Ich bin sicher, dass das fortgesetzt wird“, sagte Heidemarie Rose. Zusätzlich zu Wolkenkratzer soll es einen 24-Stunden-Wachdienst geben. Dem Winterquartier stimmte der Beirat mehrheitlich bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung zu.

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