Bunt geschmückte Festwagen, fantasievoll kostümierte Tänzer, lautstarke Musik - am Samstag hat die fünfte Jahreszeit die Bremer Innenstadt erobert. Mit einem großen Umzug feiert der Freimarkt traditionell seine Halbzeit. Auf 90 Wagen und zu Fuß heizten zahlreiche Musiker, Tänzer und Akrobaten den vielen Schaulustigen am Straßenrand ein. Rund 100.000 Besucher hatten trotz des Kälteeinbruchs in der Nacht den Weg in die Stadt auf sich genommen.
Am Vormittag startete der rund drei Kilometer lange Umzug in der Neustadt und zog sich über den Marktplatz bis zum Bahnhof. Vor dem Dom mussten die rund 4000 Teilnehmer sich den kritischen Augen der Jury stellen, darunter Bürgerschaftspräsident Christian Weber (SPD), Bundesliga-Schiedsrichter Peter Gagelmann und WESER-KURIER-Chefredakteurin Silke Hellwig. Wie jedes Jahr kürte sie die schönsten Umzugswagen und Laufgruppen küren.
"Der Gesamteindruck der Gruppe zählt", erläuterte Umzugs-Organisator Rolf Herderhorst. Einfallsreiche Kostüme und Wagenschmuck reichen alleine nicht. Die Gewinner müssen auch Stimmung verbreiten können.
Am Ende konnten sich die Adelheider (Startnummer 87) freuen. Sie gewannen nicht nur den ersten Preis der Jury, sondern auch den Publikumspreis von WESER-KURIER und Radio Bremen. Beide Medienhäuser hatten zuvor ihre Leser und Hörer dazu aufgerufen, ihren Favoriten beim Freimarktsumzug online zu benenen. Die Adelheider überzeugten mit ihrem Wagen zum Thema "Adelheid im Wunderland", dessen Blickfang eine riesige blaue Grinsekatze bildete.
Auf Platz 2 wählte die Jury die E-Jugend des TUS Schwachhausen (Startnummer 69), die mit Vampiren und dunklen Gestalten Gruselstimmung verbreitete. Der TuS Komet Arsten (Startnummer 93) schaffte es unter dem Motto "Arsten in den 70ern - Reloaded" auf den dritten Platz.
Bei den Fußgruppen zeigte sich die Jury besonders von der gemeinsamen Präsentation der Bremen Unicycler und der Freizeitgruppe Bartsch überzeugt (Startnummer 28), die ihre Darbietung unter das Motto "Fröhlich wild und zackig - flotte Drachen groß in Fahrt" gestellt hatten. Die skandinavische Sambagruppe St. Olof Sigtuna (Startnummer 72) schaffte es auf den zweiten Platz, den dritten Platz belegte die Tanzschule Renz (Startnummer 63) mit ihrer Präsentation unter dem Motto "Tanzen gegen den Weltuntergang". Einen Sonderpreis gab es für den Ottersberger Männerchor.
Die prämierten Gruppen können sich Über Geldpreise in Höhe von 250 bis 550 Euro freuen. Der 977. Freimarkt geht noch bis zum 4. November. Die Veranstalter rechnen damit, dass das 17-tägige Volksfest rund vier Millionen Besucher anziehen wird. Mehr als 300 Schausteller sind in diesem Jahr dabei, darunter zahlreiche Karussells, Spielbuden, Festzelte und Imbissstände.
Meitere Fotos vom Freimarktsumzug sowie ein Video folgen im Laufe des Nachmittags.
(wk/dpa)