Frauen, die eine Hebamme suchen, müssen jetzt nur noch eine Internetadresse tippen: www.hebammensuche-bremen.de. Die Adresse ist zwar bereits seit Ende Februar scharf geschaltet, jetzt ist sie auch in mehreren Sprachen und mit vielen weiteren Funktionen verfügbar. Und: „Mit Adressen von 70 freiberuflichen Hebammen ist das Online-Portal gut gefüllt, täglich tragen sich weitere ein“, sagt die Vorsitzende des Bremer Hebammenlandesverband, Heike Schiffling. Das Angebot gibt es auch für Bremerhaven, die Internetadresse lautet www.hebammensuche-bremerhaven.de.
Großer Vorteil ist laut Schiffling, dass Frauen stadtteilbezogen nach Hebammen suchen können. Und: Direkt auf der Homepage am rechten Bildschirmrand kann die Sprache ausgewählt werden, in der das komplette Angebot angezeigt werden soll: Deutsch ist automatisch eingestellt, zur Auswahl stehen außerdem Englisch, Französisch, Spanisch, Türkisch, Arabisch, Polnisch und Russisch. In einem Suchfeld werden anschließend die Postleitzahl und der voraussichtliche Geburtstermin eingegeben.
Auch weitere Kriterien wie Sprachkenntnisse, Betreuung in der Schwangerschaft, Wochenbett, Hausgeburt, Geburt im Geburtshaus oder Begleitung im Fall einer Fehl- oder Totgeburt können ausgewählt werden. Nach dem Klick auf den Suche-Button wird eine Liste mit Hebammen-Adressen im Postleitzahlenbereich angezeigt. Ein grüner Punkt vor der Adresse bedeutet, dass die Hebamme noch freie Kapazitäten hat. In weiteren Feldern sind Sprachkenntnisse und Leistungen angegeben.
Neben der Suchfunktion finden werdende Eltern weitere Themen rund um Schwangerschaft und Geburt: Direkt von der Homepage kann man sich zu aktuellen Kursen der Hebammen weiterklicken. In der Rubrik „Für Eltern“ wird erklärt, wann Hebammenhilfe in Anspruch genommen werden kann, welche Leistungen sie umfasst, wo das Kind zur Welt gebracht werden kann, in Klinik, Geburtshaus oder auch Zuhause – Adressen von Geburtshäusern und Kliniken in Bremen und Bremerhaven sind angegeben.
Telefonische Beratung soll im August kommen
Weitere Themen in dieser Rubrik sind Wochenbett, Stillzeit und Rückbildungsgymnastik. Auch auf besondere Situationen wird eingegangen: Darunter fallen Themen wie Familienhebammen, Schreibabys, Frühgeburten, Fehl- und Totgeburten, Depression im Wochenbett und Häusliche Gewalt. Außerdem gibt es eine Liste mit Beratungsstellen und Links zu weiteren Angeboten.
Im Mai vergangenen Jahres hatte die Bürgerschaft ein „Hebammen-Paket“ beschlossen, das die Versorgung von Schwangeren rund um die Geburt verbessern soll. Das Online-Portal ist ein Bestandteil, im August soll eine zusätzliche telefonische Beratung freigeschaltet werden. Und: Noch in diesem Jahr soll in Gröpelingen ein Zentrum eröffnen, in dem Hebammen im Team zusammenarbeiten und dadurch mehr Familien vor und nach der Geburt betreuen können.
Hintergrund ist: Bundesweit und damit auch in Bremen ist die Versorgung mit Hebammen immer lückenhafter geworden. In einer Studie der Universität Bremen gaben 27 Prozent der Hebammen an, fast täglich Anfragen von Schwangeren ablehnen zu müssen. Versorgungsengpässe gebe es vor allem in Gröpelingen, Walle, Huchting und dem Bremer Norden.
Rund 160 freiberufliche Hebammen gibt es nach Angaben des Landesverbands in Bremen, nicht alle sind jedoch in Vollzeit tätig. Die Online-Suche ist ein gemeinsames Angebot der Gesundheitssenatorin, des Hebammenlandesverbands und der Frauenbeauftragten.