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Feuerwehr in Wartestellung Bremer THW im Einsatz bei Hochwasserkatastrophe

Das Technische Hilfswerk Bremen hilft, ein überflutetes Krankenhaus in NRW leerzupumpen. Aus Niedersachsen sind mehr als 1000 Feuerwehr- und DLRG-Leute im Hochwassergebiet im Einsatz.
16.07.2021, 14:15 Uhr
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Bremer THW im Einsatz bei Hochwasserkatastrophe
Von Katia Backhaus

Hilfe aus dem Norden: Einsatzkräfte aus Bremen und Niedersachsen unterstützen die vom Hochwasser betroffenen Städte und Kreise im Westen. Mit 27 Leuten ist das Technische Hilfswerk Bremen (THW) bei der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen vor Ort. In Eschweiler in der Städteregion Aachen legten die Einsatzkräfte ein überflutetes Krankenhaus trocken, sagt Gerhard Franke, Ortsbeauftragter beim THW Bremen-Ost, das den Großteil der Helfer stellt. Die Kräfte seien in der Nacht zu Donnerstag angefordert worden, die Eindrücke vor Ort seien erschreckend. "Hier steht ja auch mal ein Tunnel unter Wasser, aber da sind die Dimensionen ganz andere", sagt Franke. Er geht davon aus, dass die ursprünglich angedachten zwei bis drei Tage Einsatz nicht ausreichen werden.

Mehr als 1000 Hilfskräfte aus Niedersachsen

Aus Niedersachsen ist die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) mit 110 Personen im Hilfseinsatz. Seit dem späten Donnerstagabend seien sie im Rhein-Erft-Kreis unterwegs, um Menschen mithilfe von Booten zu retten, heißt es in einer Pressemitteilung des niedersächsischen Innenministeriums. Die Wasserschutzpolizei Oldenburg habe 100 Beamtinnen und Beamte nach Nordrhein-Westfalen entsendet. Zusätzlich sollen acht Kreisfeuerwehrbereitschaften mit je 100 Feuerwehrleuten aus den Landkreisen Verden, Diepholz, Göttingen, Grafschaft Bentheim, Holzminden, Osnabrück, Schaumburg und der Region Hannover in die Regierungsbezirke Arnsberg, Düsseldorf und Köln entsandt werden.

Der Einsatz für die 160 Freiwilligen Feuerwehrleute aus dem Kreis Diepholz beginnt am Samstagmorgen um 10 Uhr in Düsseldorf, erklärt Sprecher Ralf Schröder. Sie fahren in der Nacht um halb fünf los. Für 48 Stunden sollen sie helfen - eine Zeit, in der vieles nicht absehbar und damit gefährlich sei, sagt Schröder. "Da sind ja ganze Ortschaften nicht mehr zu erreichen oder bis zum ersten Stock überflutet. Man weiß nicht, wie die Stabilität der Häuser ist." Und die Fluten, die durch eine brechende Talsperre entstünden, seien mit normalem Hochwasser nicht zu vergleichen.

Bremer Feuerwehr in Wartestellung

"Vorbereitet sind wir", sagt Frank Barning von der Leitstelle der Feuerwehr Bremen, "aber wir sind noch nicht angefordert worden." Die Bremer Feuerwehrleute haben sämtliche Vorkehrungen für einen möglichen Einsatz im Hochwasserkatastrophengebiet getroffen und ihre Hilfe angeboten, werden aber derzeit nicht vor Ort gebraucht. Barning ging am Freitagmittag davon aus, dass eine Anfrage nur dann kommt, wenn sich die Lage in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten weiter verschlechtert.

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Mit einem Wasserfördersystem inklusive Container sowie Pumpen "in jeglichen Größen" sei die Bremer Feuerwehr für einen solchen Hilfseinsatz gut gerüstet, erklärt Barning. Es wäre nicht das erste Mal, dass sie bei einem Hochwasser Unterstützung vor Ort leisten würde. Für einen möglichen Einsatz seien dementsprechend erfahrene Kräfte eingeplant. "Es sind mit Sicherheit immer Leute dabei, die das schon gemacht haben." Die Bereitschaft der Feuerwehr sei groß, immer wieder werde in der Leitstelle gefragt, ob nun eine Anfrage vorliege. "Die wollen gerne helfen", sagt Barning.

Deutsches Rotes Kreuz könnte Notunterkünfte einrichten

Für einen Einsatz im Hochwassergebiet sei das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Bremen gut gerüstet, sagt Sprecher Lübbo Roewer. Derzeit würden keine Kräfte aus der Hansestadt gebraucht. Doch das könne sich bald ändern: "Irgendwann geht denen ja auch die Puste aus." Etwa 3500 DRK-Helfer seien in NRW und Rheinland-Pfalz momentan im Einsatz. Im Laufe des Wochenendes oder Anfang kommender Woche könne es gut sein, dass aus dem Hochwassergebiet eine Anfrage an den Bremer Kreisverband komme.

In Bremen stünden drei Lkw bereit, die zum Beispiel für Transporte von Feldbetten oder Trocknungsgeräten genutzt werden könnten. Das DRK sei mit der Schnelleinsatzgruppe Betreuung außerdem in der Lage, Notunterkünfte in Zelten oder Gebäuden einzurichten, um die zu versorgen, die ihr Zuhause im Hochwasser verloren haben. „Diese Einheiten können wir dann auch kurzfristig einsetzen“, sagt Roewer.

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