Physiotherapie für Tiere
Ein Kreuzbandriss oder ein Bandscheibenvorfall, das kommt nicht nur bei Menschen vor, sondern auch bei Hunden. Die Tiere verletzen sich beim Springen, werden älter oder haben Haltungsschäden, die durch falsche Züchtung entstehen. Dann können Tierärzte auch Krankengymnastik für den Hund empfehlen, schildert Meike Gohlke. Sie bietet in Bremen Hunde-Physiotherapie an und kommt dafür zu den Haltern nach Hause. "Einige Hundebesitzer sind selbst nicht mobil oder haben wenig Zeit", sagt die 45-Jährige. Doch wie bringt man Hunde dazu, die Bewegungen zu machen, die ihnen gut tun? Einerseits setzt Gohlke auf passive Bewegungen, indem sie zum Beispiel die Beine der Hunde bewegt. "Andererseits gibt es aktive Übungen, bei denen der Hund sich bewegen soll. Da arbeiten wir ganz viel mit Leckerchen", sagt Gohlke. "Bei den ersten Terminen gehört viel Vertrauensgewinnung dazu." Für ihre Arbeit tauscht sie sich viel mit Tierärzten über die Hunde aus, mit denen sie arbeitet. Manche Halter haben auch eine Tierkrankenversicherung, die dann die Kosten für die Physiotherapie übernimmt. "Eine solche Versicherung haben immer mehr Hundehalter, weil die Kosten häufig hoch sind, wenn das Tier krank wird."
Gohlke ist ausgebildete Bürokauffrau für Medizintechnik und sattelte später um auf die Arbeit mit den Hunden: Sie machte eine anderthalbjährige Ausbildung zur Tierphysiotherapeutin. Sie lernte den Beruf dadurch kennen, dass ihr eigener Riesenschnauzer einen Unfall hatte und sie nach Anleitung einer Tier-Physiotherapeutin Übungen mit ihm machte.
Haarpflege im Hundesalon
Sie heißen "Fellomenal", "Belleza" oder "Für alle Felle": Bei Hundesalons sind Wortspiele offenbar ebenso beliebt wie bei den Friseuren für Menschen. In Bremen gibt es mehr als ein Dutzend Hundesalons, die sich der Fell- und Frisurenpflege widmen. Im Salon "Weserpfoten" in Sebaldsbrück waschen, bürsten und scheren drei Frauen die Tiere. Häufige Gäste sind Havaneser, Malteser und Pudelmischlinge, die zum Scheren kommen, erzählt Nicole Hanken. "Mit einem Havaneser muss man zum Teil schon alle sechs bis acht Wochen kommen, weil bei den Tieren das Fell so schnell wächst."
Aber die Langhaarigen sind nicht die einzigen, die zum Hunde-Friseur gebracht werden: "Es kommen auch mal Hunde mit kurzem Haar zu uns, zum Beispiel Pinscher oder Möpse", sagt die 53-Jährige. "Ich mache diese Arbeit seit drei Jahren und habe inzwischen sämtliche Hunderassen durch." Die Tiere werden im Hundesalon im Bremer Osten in der Badewanne schonend eingeseift. Hier können ihnen auch die Ohren gesäubert und die Krallen geschnitten werden. "Bei Hunden, die das erste Mal bei uns sind, macht man das alles mit viel Geduld", sagt Nicole Hanken. "Wir zeigen dem Tier zum Beispiel erst mal die Schermaschine, damit es keinen Schreck bekommt."
Auf Tour mit dem Hundesitter
Mit bis zu zehn Hunden gleichzeitig ist Kai Hiller unterwegs: Der ausgebildete Tierpfleger bezeichnet sich selbst als „Dogwalker“ und führt gegen Bezahlung Hunde aus. Damit ist aber nicht der Gang einmal um den Block gemeint. Hiller, der sein Angebot "Hundebande" nennt, holt die Tiere mit seinem Transporter ab, und ist dann länger mit ihnen auf Tour, damit sie sich austoben können: „Ich fahre oft raus aus der Stadt, Richtung Borgfeld, Lilienthal oder Weyhe. Meistens sind die Hunde erst nach drei Stunden wieder zurück zu Hause.“
In der Stadt werde es immer schwieriger, Flächen zu finden, auf denen sich die Hunde auch ohne Leine austoben können, schildert der 51-Jährige. Einmal Ausführen mit mindestens einer Stunde Auslauf kostet bei Hiller 23 Euro. Er ist stark gebucht: „Ich kann mir die Hunde aussuchen“, sagt er. Anfangs vereinbart er mit seinen Kunden einen Haustermin, um Hund und Halter kennen zu lernen. Dazu gehört auch ein gemeinsamer Spaziergang mit Hillers eigener Hündin. "Die Tiere, die ich ausführe, müssen sozialverträglich sein."
Deutlich spürbar sei, dass sich in der Corona-Pandemie mehr Menschen als zuvor einen Hund zugelegt haben, sagt der Dogwalker: "Es gibt viele Leute, die falsch eingeschätzt haben, was ein Hund braucht und die jetzt damit überfordert sind." Ihm selbst macht es Spaß, mit der Hundebande unterwegs zu sein: "Ich bin viel draußen und in Bewegung", sagt Hiller. „Die Hunde freuen sich, wenn sie mich sehen, ich bin derjenige, der sie zur Klassenfahrt abholt."
Wenn der Hund stirbt
Viele Hunde sind ihren Besitzern langjährige Gefährten oder genießen den Status eines Familienmitglied. Wenn der Hund stirbt, gibt es in Bremen mehrere Tierfriedhöfe, auf denen der Leichnam bestattet werden kann. Das Tier im eigenen Garten zu vergraben, ist in Bremen verboten. Weite Teile der Stadt gelten als Wasserschutzgebiet. Tote Tierkörper gelten offiziell als Sondermüll und werden von der Tierkörperbeseitigungsanstalt in Rotenburg verwertet.
Wer sich das für sein Haustier nicht vorstellen kann, kann sich an zwei Tierfriedhöfe wenden, einen privat gegründeten in Blumenthal und eine vom Bremer Tierschutzverein betriebene Ruhestätte in Findorff neben dem Tierheim. Auf letzterer können Tierhalter auswählen zwischen einer Bestattung auf einer anonymen Fläche oder einem eigenen Reihengrab. "Wir machen nur Erdbestattungen, die Tiere werden in Baumwolle eingehüllt beerdigt", schildert Tanja Pollak, Geschäftsführerin des Tierschutzvereins. Wer den Tierkörper einäschern lassen will, könne sich dafür an einen Anbieter wenden, mit dem der Verein kooperiert. Dann könnten auch Urnen begraben werden. "Wir bieten die Bestattung auf unserem Friedhof an, damit Leute würdevoll von ihrem Tier Abschied nehmen können."
Manche Besitzer kämen mit der ganzen Familie, wenn der Hund begraben wird, schildert Pollack. Sie führt die Tierbestattungen mit durch – wenn Tierhalter das wünschen, aber auch dann, wenn ein Hund im Tierheim stirbt. "Bei uns gibt es drei bis vier Beerdigungen pro Woche", erzählt Pollak. Für Hundebesitzer kostet die anonyme Bestattung je nach Größe des Tieres 100 bis 120 Euro, ein Reihengrab kostet für fünf Jahre 200 bis 250 Euro. Auf dem Tierfriedhof können auch Katzen und Kleintiere wie zum Beispiel Kaninchen beerdigt werden.