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Auslauffläche kommt gut an Hundehalter wollen mehr Platz

Seit knapp einem Jahr können Hundebesitzer eine eigens für ihre vierbeinigen Begleiter eingerichtete Auslauffläche an der Galopprennbahn in Sebaldsbrück nutzen.
28.08.2016, 00:00 Uhr
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Von Christian Hasemann

Seit knapp einem Jahr können Hundebesitzer eine eigens für ihre vierbeinigen Begleiter eingerichtete Auslauffläche an der Galopprennbahn in Sebaldsbrück nutzen.

Nun konnten sie im Ortsamt Vahr vor Vertretern der beteiligten Behörden Bilanz ziehen und Wünsche äußern, wie Bremens erste Hundeauslauffläche noch besser gestaltet werden könnte.

Grundsätzlich zeigten sich die anwesenden Hundebesitzer dankbar und zufrieden mit der eingezäunten Fläche, auf der die Tiere ohne Leinenzwang rennen, toben und spielen können. Im Detail sehen sie aber Verbesserungsbedarf. „Die Fläche gefällt mir sehr gut“, sagte Thomas Lange aus der Vahr.

Es gibt noch einiges zu verbessern

„Aber der Zaun zur Rennbahn muss nach unten dicht gemacht werden, da scheinen notdürftig Baumstämme vorgelegt worden zu sein.“ Er meint außerdem, dass das Unterholz und die Gehölze etwas gelichtet werden sollten. Lange gehört mit Michael Walsemann und Hund Rocky aus Rumänien zu den Nutzern der ersten Stunde.

„Wir haben uns gewundert, als wir da vorbeigegangen sind, was da gemacht wird“, erzählte Thomas Lange. „Da fehlte monatelang die Beschriftung, und wir haben aus der Zeitung erfahren, um was es sich handelt und dass wir darauf dürfen.“ Sie hätten ansonsten aber super Erfahrungen gesammelt. „Der Freilauf ist tausendmal besser, als mit den Hunden an der Leine zu laufen.“

Sozialverhalten bessert sich

Aber nicht nur das Sozialverhalten der Hunde verbessert sicht, sondern auch das der Besitzer – das wurde im Verlauf des Bürgerdialogs deutlich. Sie finden zusammen und wollen nicht nur als Konsumenten der Fläche auftreten, sondern sie aktiv und pragmatisch mitgestalten. So haben Nutzer bespielsweise nach Absprache mit dem Ortsamt in Eigenregie eine zweite Sitzgruppe aufgestellt.

Zuständig für die Pflege der Fläche ist der Umweltbetrieb Bremen – und damit erster Ansprechpartner. Dessen Vertreter, Referatsleiter Rolf Fülberth, mochte keine konkreten Zusagen machen, stellte den Nutzern aber in Aussicht, dass Eigeninitiative von den Umweltbetrieben unbürokratisch unterstützt werden könnte.

Dem von vielen Hundebesitzern geäußerten Wunsch nach einer Verkleinerung der Gehölzflächen – von den knapp 5000 Quadratmetern sind nur etwa 1500 Quadratmeter eine Rasenfläche – steht er allerdings eher skeptisch gegenüber. „Der Holzbestand hat eine ökologische Wertigkeit“, so der Vertreter des Umweltbetriebs Bremens.

Unterholz ist hinderlich

Das Unterholz zu entfernen, wäre möglich, aber schwierig. „Brombeeren sind schwer zu bekämpfen, entweder jedes Jahr zurückschneiden oder ausbuddeln. Aber das Brombeeren müssen wir in den Griff kriegen.“ Er ließ durchklingen, dass die Nutzer auch in dieser Hinsicht in Zusammenarbeit mit dem Umweltbetrieb tätig werden können.

Das Unterholz ist für einige Hundebesitzer tatsächlich ein Grund, nicht auf das Gelände zu gehen. „Für mich ist durch das Unterholz nicht alles einsehbar“, sagte ein Mann. Er verwies dabei auf die Gefahr von Giftködern, Spritzen und Glasscherben, aber auch Kämpfen unter den Hunden. Eine Frau bestätigte den Eindruck, dass sich gerade im Unterholzbereich Müll ansammele. „Da lag alles in den Büschen: Spritzen, gebrauchte Binden, Tampons.“

Die Fläche sei außerdem zu klein und könnte etwas größer sein. „1500 Quadratmeter – das klingt sehr großzügig, aber wenn da am Sonntag 20 bis 25 Hunde drauf sind, kann man sich nicht aus dem Weg gehen.“ Die starke Nutzung – eigentlich ein Zeichen, dass die Fläche sehr gut angenommen wird – hat also auch ihre Schattenseiten. „Die Wiese ist inzwischen bei Regen vermatscht.“

Pilotprojekt sieht eigentlich drei Flächen vor

Beim Bürgerdialog zeigten sich auch Hundebesitzer aus anderen Stadtteilen, die nach Sebaldsbrück kommen, um die Fläche zu nutzen. „Das ist so eigentlich nicht gedacht“, meinte Ortsamtsleiterin Karin Mathes und verwies darauf, dass das Pilotprojekt eigentlich drei Flächen in Bremen vorsieht. Allerdings: Die anderen Ortsbeiräte tun sich bisher schwer, geeignete Flächen auszuweisen.

Das berichtete auch Peter Krämer, Verantwortlicher beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr: „Wir suchen nach Standorten und es gab viele Vorschläge von Bürgern, aber es gibt zu vielen Flächen keine politischen Mehrheiten.“ Wenn jetzt aber festgestellt werde, dass das Angebot in der Vahr/Sebaldsbrück gut laufe, dann sei dass auch eine Botschaft an die anderen Beiräte in der Stadt.

„Was wir hier an Erfahrung sammeln, ist im Grundsatz dann auch auf andere Stadtteile übertragbar.“ Er machte allerdings auch deutlich, dass im Haushalt Bremens bisher kein Posten für Hundeauslaufflächen existiert. „Mittel gibt es zunächst nur für die drei Pilotprojekte.“ Bislang, so schätzt Krämer, habe die Auslauffläche nahe der Galopprennbahn etwa 13000 Euro gekostet.

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