Weit mehr als 400 Militärfahrzeuge warten derzeit auf der ABC-Halbinsel im Kaiserhafen von Bremerhaven auf den Weitertransport. Am Wochenende kamen 90 Schützenpanzerwagen vom Typ Stryker und 60 Schützenpanzer vom Typ Bradley aus US-Beständen an, meldet die "Nordsee-Zeitung". Aufnahmen des Areals zeigen zudem schwere Bergepanzer, Tanklaster, Tieflader, offene und geschlossene Lkw, gepanzerte Hummer-Jeeps sowie etliche Container. Die Fahrzeuge sind zum Teil sandfarben lackiert wie einst im Afghanistan- und Irak-Einsatz, andere haben das dunkelgrün-schwarze Tarnmuster der US-Streitkräfte in Europa. Zum Teil sind Fahrzeugwanne und Gefechtsturm verschiedenfarbig, als seien die Komponenten eilig zusammenmontiert worden.
Die Bradleys und Stryker, die am Wochenende mit dem Transportschiff „Arc Integrity“ in der Seestadt landeten, sind vermutlich Teil eines weiteren Unterstützungspakets, das die US-Regierung der Ukraine zur Verteidigung gegen die russischen Streitkräfte liefert. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es jedoch bislang nicht. Angesichts der großen Gesamtzahl der Fahrzeuge hält es die "Nordsee-Zeitung" auch für möglich, dass nach dem Ringtausch-Prinzip einzelne Bestände – zum Beispiel in Polen – aufgefüllt werden.
Sicher ist, dass der Weitertransport der fast 33 Tonnen schweren Bradley-Kettenfahrzeuge auf Tiefladern über deutsche Straßen angelaufen ist. Sie sind vergleichbar mit den deutschen Marder-Schützenpanzern, von denen bis zu 40 Stück an die Ukraine geliefert werden sollen. Die achträdrigen Stryker-Panzerwagen sind deutlich größer als die sechsrädrigen Fuchs-Fahrzeuge der Bundeswehr. Nach Informationen von Radio Bremen werden die Panzer vom Typ Bradley mit zivilen Lkw einer Spedition zum US-Stützpunkt in Mannheim gebracht. Dort sollen offenbar ukrainische Soldaten an den Waffen ausgebildet werden.