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Violinvirtuose von Weltruf in der Liebfrauenkirche International gefeierter Violinvirtuose kehrt zurück

Dmitry Sinkovsky ist ein international gefeierter Violinvirtuose. Nun ist er zurück in Bremen, um am 8. März mit dem Bremer Barockorchester erneut in der Liebfrauenkirche aufzutreten.
08.03.2018, 00:00 Uhr
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International gefeierter Violinvirtuose kehrt zurück
Von Sigrid Schuer

Altstadt. Vor fast genau einem Jahr wurde er vom Publikum bei seinem Debüt, das er mit dem Bremer Barockorchester in der Kirche Unser Lieben Frauen gab, bejubelt: Dmitry Sinkovsky wusste nicht nur mit seinem Charisma und seinen Paganini-Fähigkeiten in Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ zu brillieren, sondern auch mit der magischen Klangqualität seines hohen Countertenor-Stimmregisters zu begeistern. Vivaldis sattsam bekanntem Werk konnte der Violinist mit dem rebellischen Undercut und den blauen Augen ganz neue Facetten entlocken.

Der Violinvirtuose wurde auch im Februar in der Hamburger Laeiszhalle mit Ovationen gefeiert. Mitte März wird er nach dem Vorjahreserfolg mit seinem Ensemble „La Voce Strumentale“, das er 2011 in Moskau gründete, und der russischen Sopranistin Julia Lezhneva das renommierte Lucerne Oster-Festival eröffnen, und zwar als musikalischer Leiter und Gesangssolist.

Doch zuvor ist Sinkovsky nun zurück in Bremen, um am Freitag, 9. März, um 20 Uhr in der Liebfrauenkirche erneut mit dem Bremer Barockorchester aufzutreten. Nicht nur der Jubilar dieses Musikjahres, Gioacchino Rossini, komponierte, nachdem er das große Opernschaffen hinter sich gelassen hatte, vergnüglich tierische Musik wie etwa das „Katzenduett“, sondern auch der aus Mantua stammende Barockkomponist Carlo Farina (1600-1640).

Farina hat viele tierische Effekte in sein „Capriccio Stravagante“ eingebaut, wie beispielsweise Hahnenschrei, Hühnergackern, Hundegebell und Katzengejaule. Das ist eine musikalische Steilvorlage für Sinkovsky, der mit Ensembles wie „B‘Rock“ einen ganz eigenen, hippen „Beat der Barockmusik“ zelebriert, wie es der schwedische Dirigent Olof Boman einmal formulierte. Sinkovsky und Boman setzen auf neue Zugänge, um ein junges Publikum für Barockmusik zu interessieren.

Seit vier Jahren ist Sinkovsky regelmäßiger Solist beim Bolschoi Theater in Moskau. Er absolvierte sein Studium am Tschaikowsky-Konservatorium in Moskau, wo er jetzt auch lehrt. Der Violinvirtuose und Countertenor arbeitet mit den besten Barockorchestern der Welt zusammen, wie „Il Giradino Armonico“, der „Accademia Bizantina“ und „Il Pomo d‘oro“ und eben dem flämischen Ensemble „B‘Rock“, das Anfang des Jahres bei der Mozartwoche in Salzburg Erfolge feierte. Insofern sind der künstlerische Leiter des 2015 gegründeten Barockorchesters, der Cellist Néstor Fabián Cortés Garzón, und seine Kollegen stolz, Sinkovsky für weitere zwei Konzerte im März und Juni gewonnen zu haben. „Er ist ein unglaublicher Geiger. Und er hat als einer der weltweit gefragtesten Violinisten nahezu jeden internationalen Wettbewerb für Alte Musik gewonnen“, schwärmt der aus Kolumbien stammende Néstor Fabián Cortés Garzón, der jetzt in der Neustadt lebt.

Spezialisten der Alte-Musik-Szene sind in besonderem Maße dafür bekannt, dass sie ein gutes Netzwerk haben und sich hervorragend aufeinander einstellen können. So ist es dem Bremer Barockorchester gelungen, den international viel gefragten Sinkovsky – auch dank der finanziellen Unterstützung des Freundeskreises – erneut in die Hansestadt zu holen. Am Freitagabend werden auch Werke der Barockkomponisten Heinrich Ignaz Franz von Biber und Daniel Speer erklingen. „Sie lassen für die damalige Zeit geradezu ‚exotische‘ Welten entstehen“, erläutert die Sopranistin Swantje Tams Freier, die gemeinsam mit ihrem Bruder, dem Bassisten Sönke Tams Freier von kriegerischen Tumulten und launigen Narrengeschichten singen wird. Oder aber die beiden Gesangssolisten stimmen Trauergesänge an, begleitet vom Bremer Barockorchester, das auch griechische und ungarische Tänze intonieren wird.

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