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975. Freimarkt in Bremen Kogge und Königinnen sind dabei

Bremen. Nicht mehr lange und der Freimarkt beginnt - und das zum 975. Mal. Zum Jubiläum steht dieses Jahr eine außergewöhnliche Feier an. Die Organisatoren wollen die Eröffnung so gestalten, "dass man weiß, wie es damals war, als es anfing mit dem Freimarkt“.
29.09.2010, 05:48 Uhr
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Von Anna Brüning

Bremen. Nicht mehr lange und der Freimarkt beginnt - und das zum 975. Mal. Zum Jubiläum steht dieses Jahr eine außergewöhnliche Feier an. Die Organisatoren wollen die Eröffnung so gestalten, "dass man weiß, wie es damals war, als es anfing mit dem Freimarkt“.

Carl-Hans Röhrßen ist der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Bremer Märkte. Am 16. Oktober 1025 ist der erste „freye Markt“ auf dem Liebfrauen-Kirchhof abgehalten worden. Das Marktrecht hatte Bremen zwar schon seit dem Jahre 888, doch der „Freimaak“ in Bremen war damals etwas Neues, so Röhrßen, „Und daran wollen wir erinnern.“

Das Programm zur Freimarkts-Eröffnung am 15. Oktober stellt die mittelalterliche Historie dar. Um 14.30 Uhr beginnt der Umzugvon der Bürgerweide zum Rathaus, wo die Gäste von Innensenator Ulrich Mäurer (SPD) begrüßt werden. Zeitgleich marschieren die Königinnen, unter ihnen die Heide-, Kartoffel- und Weinkönigin, von der Mühle am Wall Richtung Rathaus. Um 15 Uhr beginnt das Bühnenprogramm am Grasmarkt, bei dem die Königinnen vorgestellt werden.

Neu in diesem Jahr: Um 15.30 Uhr trifft die Koggemit musikalischer Begleitung in der Schlachte ein. An Bord: ein Darsteller als Gesandter Kaiser Konrads in mittelalterlicher Pracht mit der Urkunde für die Erlaubnis zur Abhaltung des „freien Marktes“. Später um 16 Uhr wird er diese wie damals vor 975 Jahren dem Erzbischof Bezelin auf der Bühne am Rathaus übergeben. „Dann werden auch viele Bürger aus dem 11. Jahrhundert anwesend sein“, erzählt Röhrßen. Um 17 Uhr wird der Präsident der Bremischen Bürgerschaft dann wie jedes Jahr dem Roland das „Ischa Freimaak“-Herzumhängen.

Viele Leute wüssten zwar noch um die alten Traditionen und Ursprünge, sagt Röhrßen, doch die jungen Leute interessierten sich nicht mehr so dafür. „Sie sollten es aber, um zu wissen, wie die Geschichte Bremens war“, bekräftigt er. „Das Besondere war ja, dass ein jeder auf dem Bremer Freimarkt frei handeln konnte - nicht nur die Bremer.“ Zudem habe der Kaiser dazu aufgerufen, Frieden zu halten.

Insbesondere der Beruf des Schaustellers habe eine lange Geschichte, so Carl-Hans Röhrßen. Früher stellten sie noch Kuriositäten zur Schau wie dressierte Bären. Bänkelsänger hätten die neuesten Nachrichten nach Bremen getragen, denn damals habe es ja noch keine Zeitungen gegeben. Auch heute noch stellen die fahrenden Händler ihre Waren „zur Schau“, erinnert Röhrßen, denn noch immer gäbe es ja viele Stände auf dem Freimarkt, an denen Waren wie Kleider oder Töpfe verkauft werden.

Ab 17.30 Uhr wird die Feier auf der Bürgerweide fortgesetzt. Nach einem Musikprogramm und dem Empfang der Ehrengäste eröffnet Senator Mäurer in der Bayern-Festhalle den Freimarkt durch den Fassanstich. Auch die Miss Freimarkt wird gekürt. Um 21.45 beginnt dann das große Feuerwerk.

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