Wer keinen Schulabschluss hat, gerät schnell unter Verdacht: zu viel geschwänzt, zu selten die Hausaufgaben erledigt, zu oft zu spät gekommen, zu unmotiviert gewesen. All dies trifft sicher auf einige Jugendliche zu. Doch die Realität ist komplizierter. Sprachschwierigkeiten, Probleme im Elternhaus, Mobbing, eine Lernschwäche – die Gründe, weshalb Schülerinnen und Schüler den Abschluss nicht schaffen, sind sehr vielfältig.
Viel geholfen ist all jenen, die Eltern haben, die sie fördern, loben, unterstützen und die dann und wann mahnen, sich gefälligst auf den Hosenboden zu setzen und zu lernen. Der Bildungserfolg in Deutschland hängt stark von der sozialen Herkunft ab. Noch immer. Es ist gut, dass Bremen mehr Sozialarbeiter an Schulen einstellen will. Das ist dringend nötig – nicht nur für die Betroffenen.
Es stellt sich nämlich die für jeden wichtige Frage, ob sich die Gesellschaft zunehmend polarisiert: Einerseits studieren immer mehr Menschen, andererseits steigt die Zahl der jungen Leute ohne Abschluss und ohne Berufsausbildung. Eine Momentaufnahme durch die Zuwanderung? Hoffentlich. Diese Strukturen dürfen sich nicht verfestigen.