Sie selbst werden sich feiern für ihre Aktion, die Unbekannten, die die St.-Martini-Kirche großflächig mit Farbe besprüht haben. Dabei haben sie ihrer Sache, wenn man sie denn so nennen will, einen Bärendienst erwiesen. Wer gegen Homophobie kämpft, verdient Anerkennung und Unterstützung, wer Kirchen beschmiert, Ablehnung und Strafverfolgung.
Am Rande bemerkt: Mit dieser Aktion bestätigen die Täter letztlich auch Pastor Olaf Latzel. Er hat immer wieder betont, dass er nicht Schwule und Lesben meinte, als er in seinem Ehe-Seminar von „diesen Verbrechern“ sprach, sondern diejenigen, die schon seit Jahren massive Sachbeschädigungen an der St.-Martini-Kirche begehen und Mitglieder der Gemeinde bedrohen. Spätestens jetzt weiß jeder, was er gemeint hat.
Bleibt die Frage, was wohl als Nächstes kommt. Jetzt, wo klar ist, dass diese selbstgefälligen Verfechter von Toleranz und Weltoffenheit auch vor Kirchen nicht haltmachen. Farbattacken gegen Moscheen oder Synagogen in Bremen? Irgendwas, das nicht ins eigene Weltbild passt, wird sich als Rechtfertigung schon finden lassen.