Ostern auf der Insel, im Harz oder an der Küste – eine verlockende, aber auch verstörende Vorstellung. Der Verstand sagt: Es kann nicht vernünftig sein, bei steigenden Infektionszahlen kreuz und quer durchs Land zu reisen. Die Seele sagt: Nach vier Monaten Lockdown wäre es großartig, mal wieder rauszukommen, um Kraft zu tanken. Das Gerechtigkeitsgefühl sagt: Wenn Friseure, Tätowierer und Buchhändler wieder arbeiten dürfen, warum dann nicht auch die Hoteliers, Gastronomen und ihre Angestellten?
Kopf oder Seele – wer soll entscheiden? Tatsächlich entscheidet die Politik. Leider hat sie sich in eine Sackgasse manövriert mit der haarsträubenden Entscheidung, Mallorca und andere Ziele im Ausland für den Osterurlaub freizugeben. Sie hat sich damit gehörig unter Druck gesetzt. Darum jetzt aber alles freizugeben, ist keine gute Idee. Stattdessen ist es richtig, so viel wie möglich zu testen. So viele Konzepte wie möglich für einen sicheren Restaurantbesuch auszuprobieren. Aber bitte nicht kopflos, nur weil Ostern im Kalender steht.