Die Brände in Oslebshausen, Walle und Blumenthal am Donnerstagabend waren vermutlich Brandstiftung. Das gab die Polizei Bremen bekannt. Derzeit gehe sie allerdings davon aus, dass der Brand in Bremen-Nord nicht mit den anderen vier Bränden im Bremer Westen in Verbindung stehe, sagte eine Sprecherin. Wie die Polizei zu dieser Erkenntnis kommt, will sie derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nicht beantworten. Bei den Bränden wurden keine Menschen verletzt. Die Höhe des Gesamtschadens, den die Feuer verursacht haben, ist noch nicht bekannt. Am Donnerstagabend wurden der Feuerwehr Bremen zwischen 19.53 Uhr und 22.36 Uhr insgesamt fünf Brände gemeldet. Über 200 Kräfte waren in dieser Zeit im Einsatz: alle Berufsfeuerwehren und fast ein Dutzend freiwillige Feuerwehren.
Wie die Feuerwehr mitteilte, brannten zunächst zeitgleich die Lagerhalle des ehemaligen Schlachthofs in der Schragestraße und eine Parzelle in Blumenthal.
Knapp eine Stunde später, um kurz nach 21 Uhr und etwa 1,4 Kilometer von der Lagerhalle entfernt, wurde dann ein weiterer Brand in Oslebshausen gemeldet: Etwa 100 Einsatzkräfte waren laut Feuerwehr „bis in die Nachtstunden“ mit einer brennenden Autowerkstatt in der Von-Ossietzky-Straße beschäftigt. Um 21.21 Uhr brannte zusätzlich noch ein Müllcontainer – etwa 450 Meter von der Autowerkstatt entfernt. Um 22.36 Uhr wurde dann noch ein brennender Pkw in Bremen-Walle gemeldet. Ob dieses Feuer mit den Bränden in Oslebshausen in einem Zusammenhang steht, prüft die Polizei aber derzeit noch. Vor allem die Brände in der Lagerhalle und der Autowerkstatt verursachten starke Rauchentwicklung, da in beiden Fällen auch Autoreifen brannten. Die Feuerwehr hatte am Abend viele Anrufe erhalten, weil Autofahrer Flammen und Rauch von der A 27 aus beobachten konnten. Wie ein Sprecher der Feuerwehr Bremen sagte, seien die Brände „umfangreicher“ und „länger andauernd“ als gewöhnlich gewesen. Zwischenzeitlich hätten deshalb verwaiste Wachen der Berufsfeuerwehren mit Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren bestückt werden müssen, so der Sprecher.
Schon am Donnerstagabend hatte der zuständige Schichtleiter der Feuerwehrleitstelle, Stefan Janßen, vermutet: „Es muss einen Feuerteufel geben.“ Auch die Polizei geht derzeit von Brandstiftung aus und sucht nach möglichen Zeugen. Sie bittet Personen, die im Bereich der Brandorte verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich beim Kriminaldauerdienst unter der Telefonnummer 04 21 / 362 38 88 zu melden. (kit)
++ Dieser Artikel wurde am 26. April um 17.42 Uhr aktualisiert. +