„Irgendwo“ sind ins Stocken geraten. Die Kulturdeputierten waren sich am Donnerstagnachmittag in ihrer Sitzung einig darüber, dass die Aktivitäten des Vereins Kulturbeutel auf dem Gelände an der Amelie-Beese-Straße in der Airportstadt unterstützt und gefördert werden sollen. Dem Kollektiv liegt derzeit ein Zwischennutzungsvertrag für zwei Jahre vor, lehnt dieses aber ab und fordert eine langfristige Lösung. „Wir können den Interessenkonflikt zwischen Stadtentwicklung und Wirtschaft aber nicht lösen“, sagte Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz (SPD). Das Kulturressort habe keine eigenen Liegenschaften und somit auch keine Flächen, die man anbieten könne.
Das Gelände in der Airportstadt gehört zum Wirtschaftsressort, das die Fläche nicht langfristig vergeben will. Derzeit wird mit der Baubehörde daran gearbeitet, dass zusätzliche, gleichwertige Flächen als Gewerbeflächen ausgeschrieben werden, die sich für die Ansiedlung von Unternehmen eigenen. Das würde laut der Wirtschaftsbehörde die Situation an der Amelie-Bese-Straße entspannen. Alternative Standorte sollen geprüft werden. „Es liegt also nicht im Bereich des Kulturressorts“, sagte Emigholz.
„Wir brauchen einen geeigneten Ort für den Kulturbeutel. Da dürfen wir nicht anderen das Feld überlassen“, sagte Claas Rohmeyer (CDU). Ähnlich sieht es Kai Wargalla (Grüne), die einforderte, dass Kultur bei der Entscheidung mit eingebunden sein soll. „Es gibt keine Flächen, die für Kultur ausgewiesen sind“, sagte Wargalla, obwohl das in verschiedenen Passagen der Koalitionsvereinbarung ausdrücklich so stehe. Welche Probleme das mit sich bringe, sehe man jetzt, weil es keine geeignete Alternativfläche für den Kulturbeutel gebe.
„Wir müssen uns bei der Stadtentwicklung dafür stark machen, dass es Flächen für Kultur gibt“, sagte Miriam Strunge (Linke). Das sei ein wichtiges Element, welches man immer mitdenken müsse. Zwischennutzungen seien hingegen nicht in allen Fällen sinnvoll. Konsens herrschte bei Wargalla und Strunge darin, dass der jetzige Standort auf Dauer der Beste für das „Irgendwo“ sei.