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Bremer Musikerin Alenna Rose startet mit Solo-Projekt durch

Alenna Rose, ehemals Teil der Band Lenna, macht jetzt ihr eigenes Ding: Ihre Solo-EP erscheint im Herbst, drei Songs hat sie bereits veröffentlicht. Aber erst mal steht ein Auftritt auf der Breminale an.
06.07.2024, 05:00 Uhr
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Alenna Rose startet mit Solo-Projekt durch
Von Alexandra Knief

Alenna Rose? Wer nun denkt: Moment, den Namen kenne ich doch, der hat wahrscheinlich recht: Zehn Jahre lang war sie mit ihrer Band Lenna unterwegs, die Gruppe war auf Bremer Bühnen und im norddeutschen Raum sehr präsent. Aber jetzt will Rose solo durchstarten: „Als Band haben wir nun erst einmal aufgehört, und jeder macht etwas für sich“, erzählt sie und fügt lachend hinzu: „Aber wir sind nach wie vor Freunde und unterstützen uns – das war nicht so ein Oasis-mäßiger Zusammenbruch.“

Im Herbst soll Roses erste Solo-EP erscheinen. Drei Songs hat sie in den vergangenen Wochen und Monaten bereits herausgebracht, zwei weitere Lieder sollen noch folgen. „Paris Syndrom“ heißt ihr erster Hit, eine Power-Pop-Ballade, die von einem Menschen handelt, den man einmal mochte, bis man verstanden hat, dass er einem nicht guttut und er gar nicht so großartig ist, wie man auf den ersten Blick dachte.

In der rockigeren Nummer „Gutes Mädchen“ singt sie davon, dass Frauen in unserer Gesellschaft dauernd bewertet und schlecht behandelt werden, aber wehe, sie machen mal den Mund auf. „Ein Jahr ist curvy in, dann soll man dünn sein, dann ein Clean-Girl. Jedes Jahr gibt es ein neues Schönheitsideal, und es ist schade, dass man so viel Kraft darauf verwendet, sich zu fragen, ob andere Leute mit dem eigenen Aussehen zufrieden sind", sagt Rose. "Diese Energie könnte man viel besser für schöne Dinge aufwenden, die einen glücklich machen." Die Musikerin hat keine Lust mehr, es allen recht zu machen – das macht sie in ihrem kraftvollen Lied deutlich. „Ich will mich selber entwickeln dürfen, ohne dass mir jemand sagt, dass ich so oder so sein muss“, sagt sie. „Den Text zu ,Gutes Mädchen' habe ich superschnell geschrieben. Der musste wohl aus mir raus.“

Frischer Sommerhit

Gerade erst ist ihre dritte Single, „Ice Cream“ erschienen, ein Sommerhit, der dazu aufruft, lieber die warmen Tage draußen zu genießen als sich auf Tiktok und Instagram zu verlieren. („Du bist Mainstream, ich will Ice Cream“).

Ihren Stil beschreibt Alenna als „Neue neue Deutsche Welle“ mit vielen aktuellen Pop-, Indie- und ein paar Rockeinflüssen. „Ich war schon immer ein krasser Fan von 80er-Jahre-Mukke“, sagt sie, nennt Namen wie Nina Hagen oder Ideal. Dennoch sei es eigentlich gar nicht ihre Intention gewesen, die neue Deutsche Welle in ihrer Musik wieder aufleben zu lassen. „Das ist einfach so gekommen. Das Konzept kommt immer aus dir selbst heraus.“

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Ihre Liebe zur Musik entdeckte die 26-Jährige schon früh. „Ich komme aus einer musikalischen Familie, wir haben alle Instrumente gelernt“, erzählt sie. Bei ihr war es erst die Trompete, dann das Klavier, bevor sie schließlich Gesangsunterricht nahm.

„Alenna singt nicht für andere, sondern für sich selbst“, steht in einem Promo-Text der Musikerin. Aber klappt das wirklich? Ist ihr egal, wie andere ihre Musik finden? „Zumindest nehme ich mir das vor“, sagt sie und lacht. „Beim Schreiben kann ich mich davon frei machen, darüber nachzudenken, wie der Song am Ende ankommt. Aber beim Release ist man schon gespannt, ob das, was man macht, jemanden interessiert.“

"50/50 wäre toll"

Neben ihrer Musik arbeitet Rose als Social-Media-Redakteurin. Aber natürlich würde sie sich freuen, irgendwann von ihrer Musik leben zu können, eine gewisse Zeit lang nichts außer Musik machen zu dürfen. „Aber ich bleibe realistisch: 50/50 wäre toll“, sagt sie. Wichtig sei für sie auch, dass die Musik nie zum Zwang wird. „Man braucht Leidenschaft und Liebe“, sagt sie. „Nur so bleibt Musik authentisch.“

Am Sonnabend tritt Alenna Rose auf der Breminale auf. „Ich bin super aufgeregt, das ist mein erster Liveauftritt mit diesem Projekt“, sagt sie. "Und dann ist es auch noch ein Heimspiel, das hat was."

Natürlich koste es manchmal auch Kraft und sei hier und da mit Selbstzweifeln verbunden, sich mit seiner Musik der Öffentlichkeit zu präsentieren und den Leuten damit die Chance zur Bewertung zu geben. Aber für das, was für andere vielleicht mit Stress und Lampenfieber verbunden ist, hat Rose klare, einfache Worte: „Ich liebe es!“

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Info

Breminale: Alenna Rose spielt am Sonnabend, um 18 Uhr auf der Radio-Bremen-Bühne.
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