Steht die nächste Breminale auf der Kippe? Laut Festival-Organisator Jonte von Döllen ist davon nicht auszugehen – auch wenn für die nächste Breminale Bundesmittel in Höhe von 200.000 Euro fehlen, weil die Corona-Förderung ausbleibt. Das bereite den Veranstalterinnen und Veranstaltern zwar Bauchschmerzen, das Festival stehe aber nicht vor dem Aus: „Es wird nächstes Jahr eine Breminale geben“, sagte von Döllen. Vielleicht werde diese sich etwas verändern, das sei aber jedes Jahr so, erklärte von Döllen.
In diesem Zusammenhang fordert Claas Rohmeyer, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion: „Die Breminale-Macher brauchen jetzt Sicherheit für ihre Planung 2024, um auch dann ein vielfältiges und attraktives Programm auf die Beine stellen zu können. Kultursenator Andreas Bovenschulte sollte zunächst die Zukunft eines beliebten und etablierten Festivals sichern, bevor er sich um das Projekt auf dem Gelände der ehemaligen JVA im Blockland kümmert.“
Laut Rohmeyer sei die Breminale mit ihren 200.000 Besucherinnen und Besuchern an fünf Tagen am Osterdeich eines der „wichtigsten Kultur- und Musikfestivals in Bremen“, das weit über seine Stadtgrenzen hinaus Strahlkraft für junge Menschen und Familien besitzt. Mit seinem Motto „umsonst und draußen“ ist das Festival laut Rohmeyer eine feste Größe im Bremer Veranstaltungskalender. „Die Veranstalter haben die Breminale mit einem überzeugenden, weiter entwickelten Konzept neu aufgestellt und erfolgreich durch die Pandemie gebracht. Mit ihren Umsetzungen im Bereich der Nachhaltigkeit, der Einführung eines Mehrwegsystems und auf dem Weg zu mehr Barrierefreiheit und Diversität ist die Breminale für die Zukunft gut aufgestellt. Jetzt muss sie es auch finanziell werden“, fordert Rohmeyer.
Das sagt das Bremer Kulturressort zur Förderung
Das Bremer Kulturressort weist darauf hin, dass mit den Organisatoren bereits vor Beginn der diesjährigen Veranstaltung gesprochen wurde. Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz erklärt dazu: „Wir freuen uns über die so erfolgreich verlaufene Breminale in diesem Jahr und gratulieren den Macherinnen und Machern um Jonte von Döllen und Esther Siwinski zum großen Zuspruch durch das Publikum. Die Breminale ist und bleibt unsere publikumsstärkste Kulturveranstaltung, die wir – wie in der Vergangenheit auch – weiterhin fördern wollen. Das haben wir in Gesprächen mit den Beteiligten auch schon vor der diesjährigen Breminale so gesagt.“
Wie genau diese Förderung aussehen werde, solle noch zusammen mit den Organisatoren geklärt werden. Dieser Bedarf könne dann in die Beratungen zum Haushalt 2024/2025 eingebracht werden. Die Beratungen sollen im Spätsommer beginnen. „In diesem Zusammenhang begrüßen wir es, dass sich auch erste Stimmen aus der Politik in diesem Sinn geäußert haben, denn wir benötigen für die Finanzierung eine konzertierte Aktion. Das Team der Breminale hat das Konzept mit modernen und nachhaltigen Ideen erfolgreich weiterentwickelt. Deshalb werden wir der Kulturdeputation auch den Vorschlag machen, dieses wichtige Projekt nun in eine institutionelle Förderung zu übernehmen“, so Emigholz
„Größtenteils friedlich“
Nach fünf Festivaltagen bilanzierte die Polizei einen größtenteils friedlichen Verlauf. Laut Mitteilung von Montag kam es während der gesamten Veranstaltung zu keinem Raubdelikt. Auf dem Gelände und im Umfeld sei es zu volksfesttypischen Delikten wie Diebstählen, Auseinandersetzungen sowie sexuelle Belästigungen gekommen. Die Polizei habe insgesamt 14 Diebstahlsdelikte, 14 Körperverletzungsdelikte und ein Dutzend sexuelle Belästigungen registriert. Nahezu alle Täter hätten vor Ort gestellt werden können. Der eingesetzte Polizeicontainer sei von den Besucherinnen und Besuchern als Anlaufpunkt für allgemeine Anfragen und die Anzeigenaufnahme sehr gut angenommen worden.