- Was ist das Buddie-Netzwerk?
- Wie funktioniert das Wifi-Hörunterstützungskonzept?
- Welche Angebote gibt es für Menschen im Rollstuhl?
- An wen kann man sich bei Fragen wenden?
- Welche Informationen sind sonst noch wichtig?
In diesem Jahr soll bei der Breminale besonderer Wert auf Barrierefreiheit und Inklusion gelegt werden. So haben es die Veranstalter des Kulturfestivals am Osterdeich angekündigt. „Tatsächlich ist es das erste Jahr, in dem wir bewusst ein Bündel von Maßnahmen planen, um Barrieren abzubauen“, teilt Jonas Gudegast, Nachhaltigkeitsreferent der Breminale, mit. „Gleichzeitig ist uns bewusst, dass wir ganz am Anfang stehen und es sicherlich nach wie vor mehr Barrieren gibt, als wir abgebaut haben.“ Neue Maßnahmen zur Inklusion sind das sogenannte „Buddie-Netzwerk“, ein Wifi-Hörunterstützungskonzept und ein Rollstuhlpodest im Zelt vor der Bühne „Schleuse“. Außerdem gibt es auf der Website der Breminale ein umfassendes Informationsangebot zur Anreise und zum Feiern vor Ort. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zu den neuen Maßnahmen.
Was ist das Buddie-Netzwerk?
Dahinter verbirgt sich ein kostenloser Begleitservice für Gäste mit Behinderung, der in Kooperation mit dem Verein „Inklusion muss laut sein“ (IMLS) angeboten wird. „Wichtig zu beachten ist, dass man sich hierfür im Vorfeld anmelden muss“, betont Jonas Gudegast. Die Anmeldung sowie die Absprachen und Organisation vor Ort laufen über IMLS. Die E-Mail-Adresse und die Telefonnummer findet man auf der Website der Breminale. Die „Buddies“ sind ehrenamtliche Helfer. Berechtigt für eine Begleitung sind Personen, die ein B im Schwerbehindertenausweis haben. Sollte dies nicht der Fall sein, beispielsweise aufgrund von Neurodiversität, weist die Organisation aber darauf hin, dass Interessierte sich trotzdem melden können – es wird dann nach einer Alternativlösung gesucht.
Wie funktioniert das Wifi-Hörunterstützungskonzept?
Das Angebot wird es für Hörgeschädigte auf der Radio-Bremen-Bühne geben. Das Hörunterstützungssystem „Bettear Show“ ist in Deutschland noch sehr neu. Nutzer müssen die App „Bettear“ auf dem Smartphone haben und es mit den jeweiligen Hörkomponenten wie Hörgeräten, Cochlea-Implantaten oder Kopfhörern koppeln. Sowohl normalhörende als auch schwerhörige Menschen können das Angebot nutzen. Technisch funktioniert das System so: Das Audiosignal der Bühne wird in Datenpakete umgewandelt. Diese können dann über Wifi an die Smartphones geschickt werden. Aber auch wer kein Smartphone besitzt, kann das Angebot nutzen: Auf der Breminale werden in diesem Fall Geräte mit Kopfhörern und Induktionsschleifen verliehen. Dies sollte am besten im Vorfeld angemeldet werden. Weitere Informationen dazu finden sich ebenfalls auf der Website der Veranstaltung.
Welche Angebote gibt es für Menschen im Rollstuhl?
Im Zelt vor der Schleuse-Bühne wird es in begrenzter Menge erhöhte Rollstuhlpodeste geben. Diese sind über mobile Bodenplatten zu erreichen. Auch für die Fortbewegung auf dem restlichen Gelände wurden Maßnahmen entwickelt. „Wir bemühen uns, die Kabel und Schläuche, die über die Hauptwege führen, mit rollstuhlgeeigneten Kabelbrücken abzudecken“, erklärt Nachhaltigkeitsreferent Gudegast. „Ebenso wird es für sehr matschige oder unebene Bereiche rollstuhlgeeignete Wegplatten geben.“ Außerdem seien für Treppen und höhere Absätze Rampen eingeplant. Zusätzlich dazu finden Gäste auf der Website der Breminale detaillierte Informationen zur Anreise, in denen auch die jeweilige Steigung auf den Wegen beschrieben wird. Die Steigungen sind zudem im Lageplan markiert. Vollständig barrierefrei könne das Gelände laut Gudegast aber trotzdem nicht gestaltet werden.
An wen kann man sich bei Fragen wenden?
Für Feedback und Meldung von Problemen während des Festivals ist Jonas Gudegast selbst unter der E-Mail-Adresse jonas@breminale.de erreichbar. Gleichzeitig könne man sich aber auch jederzeit beim Infopoint, bei den Awareness-Teams oder weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern melden. „Gerade dieser Dialog und das Ansprechen von Verbesserungsmöglichkeiten ist uns besonders wichtig, da wir genau darauf angewiesen sind, um die Veranstaltung in den nächsten Jahren Schritt für Schritt besser zugänglich zu machen“, betont Gudegast.
Welche Informationen sind sonst noch wichtig?
Auch für die Anreise von sehbeeinträchtigten und blinden Menschen gibt es auf der Website detaillierte Informationen. Ebenso findet man hier eine Liste von barrierefreien Parkplätzen in der Nähe des Geländes. Barrierefrei zugängliche Toiletten befinden sich ebenfalls auf dem Gelände. Schlüssel für diese WCs gibt es beim Personal vor Ort.