Herr Makowka, was gucken Sie gerade?
Pascal Makowka: Wir haben zu Hause keinen Fernsehanschluss. Insofern findet mein Film- und Serienkonsum meist per Mediathek oder Streaming-Anbieter statt. Dabei habe ich keine Vorliebe für Film oder Serie, beides hat seine Vorteile.
Welche Serie lief bei Ihnen zuletzt?
Bei Serien bevorzuge ich in letzter Zeit eher Lustiges. Meine Highlights waren dabei kürzlich die Wikinger-Satire „Norseman“ aus Norwegen sowie „Please Like Me“ vom australischen Comedian Josh Thomas. Insgesamt finde ich toll, dass man durch die diversen Streaming-Angebote internationaler schauen kann als früher.
Inhalte aus welchen Ländern gucken Sie denn gerne?
Ich bin zum Beispiel ein Fan von österreichischen Produktionen wie „Braunschlag“ oder „Bösterreich“. Außerdem habe ich Neuseeland als Produktionsland für mich entdeckt. Vor allem Multitalent Taika Waititi hat es mir angetan. Seit ich vor vielen Jahren die Serie „Flight oft he Conchords“ gesehen habe, bin ich Fan. Aktuell gibt es eine Serie nach seinem Film „What we do in the Shadows“. Sehenswert, auch wenn ich den gleichnamigen Film bevorzuge.
Schauen Sie gerne Dokumentationen?
Anfang des Jahres habe ich in der ARD Mediathek „Der globale Rausch“ gesehen. Diese Dokumentation über die Alkoholindustrie hat mich sehr nachdenklich gemacht, gerade weil wir momentan sensibilisiert für das Thema Gesundheit in Verbindung mit der Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse sind. Diese Erkenntnisse werden bei dieser Thematik ganz anders, nämlich viel zu wenig ernstgenommen. Zuletzt fand ich auch „Schattenwelten Berlin“ sehenswert.
Und wie sieht es mit Filmen aus?
Sehr empfehlen kann ich „My 40 year old Version“ auf Netflix. Erzählt wird die Geschichte der Dramatikerin Radha Blank, deren Karriere im Alter von 40 Jahren zum Scheitern verurteilt ist. Also fängt sie an zu rappen.
Was lesen Sie gerne?
Ich liebe den US-amerikanischen Autor Joey Goebel. Dieser hat einen neuen Kurzgeschichtenband rausgebracht. “Irgendwann wird es gut“ ist ein Kaleidoskop von Menschen am Rande der Gesellschaft. Wunderbar melancholisch. Eine andere tolle Geschichtensammlung ist „Arbeit“ von Thorsten Nagelschmidt, das sich dem nächtlichen Berlin widmet. Zu Beginn der Pandemie hat mich Virginie Despentes mit ihrer Vernon Subutex-Trilogie in den Bann gezogen.
Gibt es ein Buch, das Sie geprägt hat?
Als ich 10 Jahre alt war, hat mein Onkel mir „Krabat“ von Otfried Preußler geschenkt. Es lag eine Weile herum, bevor ich anfing, es zu lesen. Es wurde das erste intensive Leseerlebnis, an das ich mich erinnern kann. Ich wollte es nicht mehr weglegen. Die düstere Stimmung und Spannung hatte eine starke Wirkung auf mich. Heute noch denke ich an den Ostertagen regelmäßig an die Geschichte. Witzig ist, dass ich beim ersten Lesen immer „Karabat“ las. Erst Jahre später wies mich jemand auf den Irrtum hin, als ich von dem Buch erzählte.
Welche Musik läuft aktuell bei Ihnen?
Zwar ist das Theater noch geschlossen, wir arbeiten aber daran, was passiert, wenn es wieder losgeht. Aktuell finden die Endproben von „Riders On The Storm" statt. Deshalb gibt’s bei mir gerade viel Doors auf die Ohren.
Die Fragen stellte Alexandra Knief.